Russische Kohleexporte nach China könnten sich in zehn Jahren verdoppeln

Russische Kohleexporte nach China könnten sich in zehn Jahren verdoppeln

Das russische Energieministerium erwartet, dass die Kohlelieferungen nach China in den nächsten zehn Jahren auf bis zu 55 Millionen Tonnen pro Jahr verdoppelt werden, geht aus einem Artikel des stellvertretenden russischen Energieministers Anatoly Janowski in der Zeitschrift Energy Policy hervor. Die Lieferungen werden zunehmen, da Russland einen Wettbewerbsvorteil in Form einer „kurzen logistischen Hebelwirkung“ hat.

Nach Angaben des stellvertretenden Ministers ist russische Kohle von besserer Qualität als die ihrer Konkurrenten aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Darüber hinaus strebt China eine Diversifizierung seiner Rohstoffimporte an.

Was Kohlelieferungen nach Indien betrifft, rechnet Moskau mit einer sechsfachen Steigerung bis 2025.

In diesem Jahr wird sich der erwartete Export von Kohle aus Russland nach China auf 35 Millionen Tonnen belaufen, das sind 27 Prozent mehr als 2018. Insgesamt könnte Russland 2019 rund 100 Millionen Tonnen Kohle in die asiatisch-pazifischen Länder liefern.

„Im Ranking der größten Länder, die russische Kohle importieren, hat China neben Südkorea und Japan eine führende Position inne. Länder wie China ermöglichen es Russland, den dritten Platz (nach Australien und Indonesien) im Ranking der weltweit größten Kohleexporteure zu halten“, schrieb er.

Im Sommer waren in Europa die Preise für russische Kohle auf den niedrigsten Stand in den letzten drei Jahren gefallen. Eine Tonne russische Kohle mit Lieferung nach Riga kostete 47 US-Dollar. Dies ist der niedrigste Wert seit Juni 2016. Analysten zufolge liegen die Preise unter den Produktionskosten, die, einschließlich Lieferung, etwa 50 bis 55 Dollar pro Tonne betragen, was bedeutet, dass die russischen Kohleunternehmen in den letzten Monaten mit Verlust gearbeitet haben.

Die Hauptgründe für den Preisverfall sind der warme Winter in Europa, überschüssige Kohle in Lagern sowie die zunehmende Tendenz, sie durch umweltfreundlichere Brennstoffe, vor allem Flüssigerdgas (LNG), zu ersetzen. Dies wird durch die niedrigen Preise auf dem Gasmarkt erleichtert. Unter diesen Bedingungen werden die Einnahmen der russischen Kohleunternehmen von 10 auf 2 bis 3 Dollar pro Tonne fossiler Brennstoffe sinken.

[hrsg/russland.NEWS]

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