Reuters: Venezuela verschiebt Konten von Ölunternehmen auf russische Bank

Reuters: Venezuela verschiebt Konten von Ölunternehmen auf russische Bank

Venezuelas staatlicher Ölkonzern PDVSA teilte seinen Kunden mit, dass die Ölverkäufe auf einem kürzlich bei der russischen Gazprombank eröffneten Konto deponiert werden sollen, berichtete Reuters am Samstag. Dieser Schritt der PDVSA war notwendig geworden, da die Vereinigten Staaten am 28. Januar neue Finanzsanktionen verhängt hatten, um den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro vom Zugang zu den Öleinnahmen des Landes fernzuhalten.

Die Vereinigten Staaten und Dutzende anderer Länder haben Guaido als legitimes Staatsoberhaupt der Nation anerkannt. Maduro hat Guaido als US-Marionette angeprangert, die einen Putsch durchführen soll.

Unterstützer des venezolanischen Oppositionsführers und selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaido kündigten kürzlich an, dass ein Fonds eingerichtet werde, der die Erlöse aus dem Verkauf von venezolanischem Öl akzeptiert.

PDVSA drängt mittlerweile seine ausländischen Partner, die Beteiligungen an Joint Ventures in seinem wichtigen Fördergebiet Orinoco Belt halten, klar zu entscheiden, ob sie die Projekte fortsetzen werden. Zu diesen Partnern gehören das norwegische Unternehmen Equinor, die in den USA ansässige Chevron und Total aus Frankreich.

Auch nach einer ersten Runde finanzieller Sanktionen im Jahr 2017 war es den Joint Ventures der PDVSA gelungen, Bankkonten in den USA und Europa zu unterhalten, um Einnahmen aus Ölverkäufen zu erhalten. Diese Korrespondenzbanken überwiesen ebenso Geld auf die Konten der PDVSA in China.

Vor einigen Wochen begann die PDVSA, ihre Kunden über die neuen Bankanweisungen zu informieren und die Konten seiner Joint Ventures zu verschieben, um separat Rohöl exportieren können. Die Entscheidung fiel im Konflikt mit einigen Partnern, die seit der Verhängung der US-Sanktionen im Januar Mitarbeiter von Caracas abgezogen haben.

Die Sanktionen setzten den in Venezuela tätigen US-amerikanischen Ölgesellschaften, darunter Chevron, Halliburton, General Electric und Schlumberger, eine Frist, um alle Aktivitäten in dem südamerikanischen Land einzustellen.

Die Europäische Union hat ihre Mitgliedsländer aufgefordert, die von Guaido geführte neue Übergangsregierung anzuerkennen, bis neue Wahlen abgehalten werden können. Die EU erklärte, sie könne auch finanzielle Sanktionen verhängen, um Maduro den Zugang zu den Öleinnahmen aus der Region zu verwehren.

Unter Maduro kam es in dem ölreichen OPEC-Land zum wirtschaftlichen Zusammenbruch. Viele Venezolaner zeigen Symptome der Unterernährung, Medikamente sind schwer zu bekommen, was den Exodus von schätzungsweise 3 Millionen Venezolanern auslöste.

Die Sanktionen, mit denen Maduro die Öleinnahmen vorenthalten werden sollen, haben eine Armada von beladenen Öltankern vor den Küsten Venezuelas hinterlassen, die von den Kunden der PDVSA aufgrund von Zahlungsproblemen nicht entladen wurden.

Der Engpass hat die PDVSA vor Probleme gestellt, weiterhin Öl ohne importierte Verdünnungsmittel und Komponenten zu produzieren und zu raffinieren.

PDVSA ordnete außerdem an, dass das Joint Venture Petrocedeno mit Equinor und Total aufgrund eines Mangels an Naphtha, das für die Exportfähigkeit der Produktion erforderlich ist, die Produktion von Schweröl einstellen solle, da die Sanktionen den US-Lieferanten des Kraftstoffs den Export nach Venezuela untersagen.

Russlands Gazprombank dementierte am Sonntag die Berichte von Reuters. PDVSA habe in Venezuela keine neuen Konten eröffnet, wohl aber vor einigen Jahren. „Wir betonen, dass keine neuen Konten eröffnet wurden und die Bank keine neuen Konten eröffnen will.“

[hub/russland.NEWS]

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