Brasilien hat zum ersten Mal seit acht Jahren eine Partie russischen Weizen gekauft, berichtet Reuters aus vertraulichen Quellen. Deren Angaben zufolge kauften drei Betriebe im Nordosten Brasiliens 25.000 Tonnen Weizen von der Agrarholding Sodruzhestvo. Die Gesprächspartner der Agentur haben den Zeitpunkt der Weizenversorgung nicht genannt. Welche Firma als Käufer gehandelt hat, ist ebenfalls nicht bekannt. Die Fracht werde in Häfen im Nordosten Brasiliens ankommen und dann Mühlen in der Region beliefern.
Dies wäre der erste Import von russischem Weizen seit 2010, als Brasilien 29.700 Tonnen kaufte, so das brasilianische Landwirtschaftsministerium. Am 13. Dezember 2017 hatten brasilianische Behörden die Einfuhrbeschränkungen für russischen Weizen aufgehoben. Phytosanitäre Probleme hatten seit Jahren brasilianische Geschäftsabschlüsse für russischen Weizen verhindert. Das Potenzial Brasiliens für Weizenimporte wird auf fast 6,5 Millionen Tonnen geschätzt. Hauptlieferanten von Getreide an das Land bleiben die Vereinigten Staaten und Argentinien.
Brasilien gehört zu den weltweit großen Getreideproduzenten, baut aber hauptsächlich Sojabohnen und Mais an. Nach den Rekordernten hofft die russische Regierung, neue Märkte für Getreide zu finden. Brasilien will den Absatz von Geflügel, Rind- und Schweinefleisch steigern.
Nach Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wird Getreide weiterhin billiger werden. Bei dem Export von Weizen komme Russland eine bedeutende Rolle zu, da es bis 2027 zwanzig Prozent der weltweiten Exporte von Weizen abdecken könne.
[hub/russland.NEWS]
Kommentare