Raiffeisen bremst Rückzug aus Russland

Raiffeisen bremst Rückzug aus Russland

Die österreichische Raiffeisen-Gruppe (RBI) verschiebt ihren Rückzug aus Russland, wie Reuters erfuhr. Die österreichischen Behörden verteidigen die Interessen Raiffeisens in Brüssel und Washington und weisen darauf hin, dass die Vorwürfe gegen die RBI an sich unfair seien. Laut der Agentur gibt es in Österreich immer noch Hoffnung, dass die langjährigen Beziehungen wiederhergestellt werden können.

Die jüngste Ausstiegsoption, über die in den Medien berichtet wurde, sah eine Abspaltung des Russlandgeschäfts der RBI bis September vor. Tatsächlich hält die Gruppe daran fest und hofft auf ein baldiges Ende des Krieges, wie Reuters-Quellen berichten.

Für die RBI ist das verständlich: Im vergangenen Jahr machte die russische Tochter, die immer noch einer der wenigen externen Zahlungskanäle in Russland ist, mehr als die Hälfte ihres Nettogewinns aus (2 Milliarden Euro von insgesamt 3,8 Milliarden Euro).

Die Gruppe habe der EZB noch keinen Ausstiegsplan vorgelegt, so die Agentur. Damit ist so gut wie sicher, dass die RBI bis September keine Zeit haben wird, sich von Raiffeisen zu trennen: Dafür brauche es nicht nur die Zustimmung der EZB, sondern auch die der Aktionäre, die Entscheidung einer russischen Regierungskommission und die Unterschrift von Wladimir Putin persönlich.

Russische Beamte sollen der RBI zu verstehen gegeben haben, dass sie die Bank in Russland behalten wollen, um internationale Zahlungen abzuwickeln. Die Bank hat derzeit 2.600 Firmenkunden, 4 Millionen Privatkunden und 10.000 Mitarbeiter in Russland.

[ai/russland.NEWS]

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