Prognose für Realeinkommen und Investitionen korrigiert

Prognose für Realeinkommen und Investitionen korrigiert

Das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung hat seine sechsjährige makroökonomische Prognose aktualisiert und seine Erwartungen hinsichtlich der Realeinkommen und Investitionen angepasst.

Das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung hat seine Prognose für das Wachstum der real verfügbaren Einkommen der Bevölkerung im Jahr 2020 von 1,7 auf 1,5% pro Jahr geändert. Die Erwartungen für das Wachstum der Realeinkommen im Jahr 2019 werden bei 1% belassen. Die Prognose der sozioökonomischen Entwicklung bis 2024 wurde im April erneuert. Die Vorgängerversion der Prognose für die nächsten sechs Jahre wurde im Oktober 2018 veröffentlicht.

Die realen Einkommen der russischen Bevölkerung sind seit 2014 rückläufig. Laut Rosstat, des staatlichen Amtes für Statistik, sanken sie 2018 unter Berücksichtigung von Einmalzahlungen an Rentner im Jahr 2017 um 0,2%. Ohne Berücksichtigung der einmaligen Zahlungen ergibt sich ein Wachstum von 0,1%.

Das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung erwartet, dass die Realeinkommen der Bürger 2019 um 1% steigen und im gesamten Prognosezeitraum weiter steigen werden. Im Jahr 2020 wird ein Wachstum von 1,5% (in der Oktober-Version der Prognose – 1,7%), im Jahr 2021 und folgende etwa 2,2–2,4% erreicht.

Vor dem Hintergrund eines fünfjährigen Rückgangs der Realeinkommen der Bürger entschied sich Rosstat für eine Umstellung auf eine neue Methode zur Schätzung der Geldeinkommen der Bürger, hat jedoch die Ergebnisse der Neuberechnung noch nicht bekannt gegeben.

Das Wirtschaftsministerium hat ebenfalls die Bewertung des Reallohnwachstums für 2019 angepasst und von 1,4% auf 1,1% gesenkt. Die Prognose für 2020 wurde dagegen von 1,9 auf 2% angehoben. Ab 2021 wird mit einem Reallohnwachstum von 2,7% gerechnet.

Risiken der Prognose

Es bestehe die Gefahr, dass die vom Ministerium für Wirtschaftsentwicklung prognostizierten Indikatoren für Realeinkommen und Löhne nicht erreicht werden, sagt der Vizerektor der Akademie für Arbeit und soziale Beziehungen, Alexander Safonov. Durch die Rentenreform bleibe eine grosse Anzahl Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt. Der Wettbewerb um Arbeitsplätze werde zu einer Verlangsamung des Lohnwachstums führen, warnt Safanov.

Durch den Anstieg der Inflation dürfte die Dynamik der Realeinkommen der Bevölkerung im Jahr 2019 nahe null liegen, so Natalia Orlova, Chefökonomin der Alfa Bank. „Die Wachstumsprognose von 1% sieht optimistisch aus“, sagte sie gegenüber der Zeitung RBC. Das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung erwartet jedoch, dass die Inflation zum Jahresende nur noch 4,3% betragen wird. Nach Angaben des Ministeriums ist der Höhepunkt der Auswirkungen des Mehrwertsteueranstiegs auf die Preise bereits überschritten.

Verschlechterung der Investitionsprognose

Für 2019 wird erwartet, dass das Wachstum der Investitionen in das Anlagevermögen nach einem Wachstum von 4,3% im Jahr 2018 bei 3,1% liegen wird. Im Allgemeinen hat das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung die Prognose für das Investitionswachstum im gesamten Prognosezeitraum verschlechtert:
– im Jahr 2020 von 7,6 auf 7%;
– im Jahr 2021 von 6,9 auf 6,3%;

– die Prognose für die Folgejahre wurde ebenfalls reduziert: Anstatt eines Wachstums von 6,1 bis 6,6% erwartet das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung nur noch einen Anstieg von 5,3 bis 5,8%.

Gleichzeitig senkte das Ministerium seine Schätzung des Anteils der Investitionen in das Anlagevermögen am BIP. Bis 2024 sollte die Regierung sie laut dem Mai-Dekret von Wladimir Putin auf 25% erhöhen (2018 waren es 20,6%). In der Oktoberausgabe der makroökonomischen Prognose belief sich der Anteil der Investitionen am BIP im Jahr 2019 bei 21,4%. Bis 2024 waren es im Basisszenario 26,4% und im konservativen Szenario 25,3%. In der aktualisierten Prognose sind die Erwartungen schlechter: Gemäß dem Basisszenario werden die Vorgaben der Mai-Dekrete umgesetzt (der Anteil der Investitionen am BIP wird 25,2% erreichen), im konservativen Fall (24,1%).

[bz/russland.CAPITAL]

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