Naftogaz will sich an Zertifizierung des Betreibers von Nord Stream 2 beteiligen

Naftogaz will sich an Zertifizierung des Betreibers von Nord Stream 2 beteiligen

Der ukrainische Gaskonzern Naftogaz hat die Teilnahme am Zertifizierungsverfahren für die Nord Stream 2 AG, den Betreiber der russischen Gaspipeline Nord Stream 2, beantragt, gab der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Jurij Witrenko, bekannt.

„Naftogaz Ukraine hat als nationales Unternehmen, das den Kampf um die Energiesicherheit der Ukraine anführt und die nationalen Interessen verteidigt, bei der deutschen Regulierungsbehörde die Teilnahme am Zertifizierungsverfahren für den Betreiber von Nord Stream 2 beantragt“, sagte Witrenko auf einer Pressekonferenz in Kiew

Nord Stream 2 wird seit Anfang Oktober allmählich mit Gas befüllt. Die Nord Stream 2 AG muss jedoch noch als unabhängiger Betreiber zertifiziert werden, um mit den Lieferungen beginnen zu können – ein Verfahren, das sich bis zum Frühjahr 2022 verzögern könnte. Der russische Präsident Wladimir Putin hat darauf hingewiesen, dass der Start von Nord Stream 2 die Spannungen auf dem Gasmarkt abbauen könnte, aber Gazprom darf nicht weitermachen.

Inzwischen ist der erste Strang der Pipeline ist bereits mit technischem Gas gefüllt, teilte der Betreiber Nord Stream 2 mit. „Am 18. Oktober war das Verfahren zur Befüllung des ersten Strangs der Gaspipeline Nord Stream 2 mit Gas abgeschlossen“, heißt es auf der Website des Unternehmens. Die Arbeiten an der Inbetriebnahme der zweiten Röhre gehen weiter.

Das russische Unternehmen Gazprom hat wie bereits im Oktober auch für November keine zusätzlichen Transportkapazitäten für den Gastransit durch die Ukraine gebucht, teilte RIA Novosti unter Bezugnahme auf Daten der ungarischen Handelsplattform RBP mit. Bei einer Auktion hatte der Betreiber des ukrainischen Gastransitsystems feste Kapazitäten für 9,8 Millionen Kubikmeter pro Tag angeboten, doch Gazprom ließ die Offerte unbeachtet. Einen Monat zuvor sollten Transitkapazitäten in Höhe von 15 Millionen Kubikmeter versteigert werden, aber auch damals weigerte sich Gazprom, den Transit zu erhöhen.

Nach Angaben des ukrainischen GTS-Betreibers ist der Transit von russischem Gas durch die Ukraine in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 um 17,2 Prozent zurückgegangen. Präsident Putin kommentierte, es sei gefährlich, den Transit durch die Ukraine zu erhöhen, da dort der Rohrverschleiß bei 80 Prozent liegt und eine Pipeline platzen könnte.

[hrsg/russland.NEWS]

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