Naftogaz hält neuen Vertrag mit Gazprom für rentabel

Naftogaz hält neuen Vertrag mit Gazprom für rentabel

Die Ukraine ist mit den Bedingungen des neuen Gasvertrags mit Russland zufrieden, sagte Naftogaz-Geschäftsführer Juri Witrenko bei einer Pressekonferenz. Im Dezember 2019 unterzeichnete das ukrainische Unternehmen einen Fünf-Jahres-Vertrag über den Gastransit mit Gazprom. Kiew geht davon aus, dass es in diesen fünf Jahren dank des Transits je nach Angebotsvolumen zwischen 7 und 15 Milliarden US-Dollar verdienen wird.

Der Geschäftsführer von Naftogaz bezeichnete die Bedingungen des Gasvertrags als vorteilhaft für die Ukraine. „Zum ersten Mal in der Geschichte der Unabhängigkeit der Ukraine haben wir einen Vertrag mit Garantien für klar definierte Reservekapazitäten und deutlich festgelegten Zahlungsweisen“, so Witrenko. Anfang Januar 2020 seien die Transitmengen von russischem Erdgas „erheblich gesunken“, aber es gab auch Befürchtungen seitens Vertreter von Gazprom, Naftogaz und europäischer Verbraucher, die „erwarteten, dass es ab dem 1. Januar überhaupt keinen Transit mehr geben wird“.

Der Chef von Naftogaz, Andrei Kobolew, gab zu, dass das ukrainische Unternehmen nicht begeistert sei, dass es im Rahmen des Gastransitvertrags zwischen Gazprom und der Ukraine als Puffer fungieren müsse.

Bei einem Grundtransitvolumen von 225 Milliarden Kubikmetern zahlt Gazprom im Rahmen der Vereinbarung 7,2 Milliarden Dollar. Wenn das Transitvolumen im Jahr 2020 65 Milliarden Kubikmetern überschreitet und in den Jahren 2021 bis 2024 40 Milliarden Kubikmeter, zahlt Gazprom dafür einen höheren Tarif.

Zeitgleich gab Sergey Makogon, Generaldirektor des ukrainischen GTS-Betreibers, Berechnungen heraus, was die am 8. Januar eröffnete Gaspipeline Turkish Stream Kiew kosten wird – etwa 450 Millionen Dollar pro Jahr. Als Verluste will er die Kosten nicht bezeichnen. “Es handelt sich um Einnahmeverluste. Wir werden dieses Geld einfach nicht verdienen“, erklärte er auf einer Pressekonferenz.

Die Pipeline verläuft von Russland in die Türkei entlang des Schwarzmeerbodens. Die Baukosten werden auf rund 7 Milliarden Euro geschätzt.

[hrsg/russland.NEWS]

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