Naftogaz bot Gazprom Gaslieferdienste anstelle von Opal an

Naftogaz bot Gazprom Gaslieferdienste anstelle von Opal an

Der Vorstandsvorsitzende des ukrainischen staatlichen Öl- und Gasunternehmens Naftogaz Ukraine Andrei Kobolew, bot Gazprom an, anstelle des deutschen Unternehmens Opal Gas nach Europa zu liefern. Die OPAL Gastransport GmbH & Co. KG betreibt die Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung.

„Wenn Gazprom sein Gas weiterhin dorthin liefern will, wohin es durch Opal ging, können die ukrainischen und slowakischen Gasfernleitungsnetze dies problemlos übernehmen, sogar auf kürzerem Wege“, schrieb er auf Facebook. Gleichzeitig begrüßte Kobolew die jüngste Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, die seiner Meinung nach „die Gerechtigkeit wiederherstellt und den Wettbewerb schützt“. „Es ist jedoch besser, überhaupt keine Möglichkeiten für Missbrauch zu schaffen.“

Die Ukraine und Polen befürchteten seit 2016, dass die damalige Entscheidung der Europäischen Kommission, Gazprom den Zugang zu Opal von fünfzig auf hundert Prozent zu erhöhen, es dem russischen Unternehmen ermöglichen würde, das bestehende Transitvolumen durch ihre Länder auf die Meerespipeline Nord Stream zu „übertragen“.

Polen versuchte, die von der EU an Gazprom erteilte Genehmigung vor Gericht anzufechten. Im Dezember 2017 wies der Europäische Gerichtshof die Klage der PGNiG Supply & Trading GmbH (eine deutsche Tochtergesellschaft der polnischen PGNiG) ab.

Im September dieses Jahr hat sich allerdings der Europäische Gerichtshof im Streit um den Zugang von Gazprom zur Gaspipeline Opal auf die Seite der Polen, gestellt. Der Gerichtshof der Europäischen Union hob die Entscheidung der EU von 2016 auf, der zufolge Gazprom die Kapazitäten der Opal-Gaspipeline vollständig nutzen konnte.

Am 14. September trat nun die Entscheidung des EU-Gerichtshofs über die Beschränkung des Zugangs zur Opal-Gasleitung, die Nord Stream mit dem Gasfernleitungsnetz Mittel- und Westeuropas verbindet, für Gazprom in Kraft. Der Betreiber  ist verpflichtet, die Nutzung der Kapazität durch von Gazprom in Höhe von 15,86 Mio. kWh einzustellen.

[hrsg/russland.NEWS]

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