Nabiullina fordert Aufhebung administrativer Preisobergrenzen

Nabiullina fordert Aufhebung administrativer Preisobergrenzen

Die Vorsitzende der Zentralbank Elvira Nabiullina drängte auf die baldige Abschaffung der administrativen Begrenzung der Preise. Sie ist der Ansicht, dass dies den Marktteilnehmern den Anreiz zur Entwicklung der Produktion nimmt, sagte Nabiullina während ihrer Rede auf dem Moskauer Börsenforum.

„Meiner Meinung nach sollten die administrativen Preisbeschränkungen schneller aufgegeben werden, weil sie die Preisindikatoren in der Wirtschaft verzerren und die Entwicklung der Produktion behindern.“ Nabiullina lobte Dämpfungsmechanismen als Mittel zur Glättung der Volatilität. Ihrer Meinung nach haben sich solche Maßnahmen auf dem Markt für Ölprodukte gut bewährt. „Vielleicht besteht der Wunsch, die Volatilität vieler Rohstoffe abzumildern. Man sollte sich aber davor hüten, diesen Mechanismus zu überstrapazieren. Die Hauptsache ist, dass der Dämpfer klar und transparent für die Produzenten sein sollte und der Mechanismus sollte budgetneutral sein.“

Ab dem 1. Mai wird die russische Regierung die Parameter des Dämpfungsmechanismus anpassen, um die Kraftstoffpreise zu stabilisieren. In diesem Jahr betreffen die Änderungen nur Benzin. Analysten schätzen, dass die Anpassung des Dämpfers die Haushaltszahlungen an die Ölunternehmen im Jahr 2021 um etwa 436 Millionen Euro und im Jahr 2022 um 980 Millionen Euro erhöhen wird.

Der Haushalt entschädigt die Ölkonzerne für einen Teil der Differenz zwischen dem Exportpreis des Kraftstoffs und dem sogenannten indikativen Inlandspreis (ein konstanter Wert, der nicht mit der tatsächlichen Dynamik der Großhandelspreise zusammenhängt) als Teil des Dämpfungsmechanismus. Wenn diese Differenz negativ wird, das heißt die Preise innerhalb Russlands höher sind als die Exportpreise, leisten die Ölgesellschaften zusätzliche Zahlungen an den Haushalt.

Die Chefin der Bank von Russland hatte schon früher erklärt, dass sie keine Befürworterin der administrativen Preisregulierung sei. Im Dezember stellte sie fest, dass die Ausweitung der staatlichen Maßnahmen das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage „konservieren“ und sogar zu dessen Wachstum führen kann.

„Ich bin nicht grundsätzlich für die Einführung von Verwaltungsmaßnahmen. Ich verstehe, dass sie als extreme Maßnahmen angesehen werden können, wenn die Wirkung der Marktmechanismen bereits erschöpft ist, aber in diesem Fall müssen einfach lediglich Marktmechanismen geschaffen werden“, so Nabiullina.

[hrsg/russland.NEWS]

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