Moody’s verschlechtert den Aussichten für russischen Bankensektor

Moody’s verschlechtert den Aussichten für russischen Bankensektor

Die internationale Ratingagentur Moody’s hat ihren Ausblick für das russische Bankensystem von positiv auf stabil geändert. In dem Bericht der Agentur heißt es, dass sich die Prognose angesichts des schwachen Wirtschaftswachstums ändert, was die Verbesserung der Situation in der Branche in den nächsten 12 bis 18 Monaten behindern wird.

„Die russische Wirtschaft steht weiterhin vor einer Reihe von Problemen, weshalb unsere Prognose für das reale BIP-Wachstum des Landes für 2019 von 1,6 auf 1,2 Prozent gesenkt wurde. Das Wachstumspotenzial der Wirtschaft im Jahr 2020 bleibt mit etwa 1,5 Prozent gering. Dennoch wird das Geschäftsumfeld der Banken durch die flexible Geldpolitik, den relativ stabilen Wechselkurs und das Wachstum der Staatsausgaben positiv beeinflusst werden“, sagte Olga Uljanowa, Vizepräsidentin von und Kreditexpertin bei Moody’s.

Analysten der Agentur gehen davon aus, dass im Prognosezeitraum von 12 bis 18 Monaten der Anteil der Problemkredite im Bankensektor stabil sein, aber auf hohem Niveau bleiben wird, da schwache makroökonomische Bedingungen eine effektive Begleichung der angesammelten Problemschulden behindern.

Am 21. Oktober hatte der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew gesagt, dass sich die russische Wirtschaft „auf einem sehr guten Niveau“ befindet. Der Premier stellte fest, dass die Industrieproduktion und der Handelsumsatz im Land zunehmen. Gleichzeitig räumte Medwedew ein, dass „es noch viel zu tun gibt, um das Geschäftsklima und die wirtschaftliche Entwicklung zu verbessern.

Offizielle Zahlen aus Russland lassen an Medwedews rosiger Sicht der Dinge zur Situation der russischen Industrieproduktion Zweifel aufkommen. Zwar hatte das Wirtschaftsministerium berichtet, dass „die Industrieproduktion den vierten Monat in Folge mit einer Rate von etwa 3 Prozent stetig gewachsen ist“, räumte aber ein, dass „angesichts der schwachen Dynamik der Börsen-Indizes und der Fortsetzung der Vereinbarungen der OPEC+ zur Begrenzung der Produktion die Wachstumsraten der Industrieproduktion im vierten Quartal 2019 im Jahresvergleich um 1,2 bis 1,5 Prozent sinken werden“.

[hrsg/russland.NEWS]

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