Mit Moskwitsch 3e und Atom am lukrativen Elektroautomarkt teilnehmen

Mit Moskwitsch 3e und Atom am lukrativen Elektroautomarkt teilnehmen

Das Tesla Model Y ist zum meistverkauften Auto der Welt aufgestiegen. Laut Jato Dynamics überholte es im ersten Quartal mit 267.200 Einheiten die langjährigen Spitzenreiter Toyota Corolla (256.400) und RAV 4 (214.700).

Laut MarketWatch ist es das erste Mal in der Geschichte, dass das meistverkaufte Auto ein Elektroauto ist. Und das, obwohl das Tesla Model Y mehr als doppelt so teuer ist wie der Corolla – die Preise beginnen bei 44.600 bzw. 20.200 Euro.

Auch in Russland sind Elektroautos auf dem Vormarsch. Nach den Ergebnissen der letzten Woche gehört die Marke Moskwitsch zu den 10 meistverkauften Automarken des Landes. In sieben Tagen wurden insgesamt 522 Moskwitschs verkauft, 146 Prozent mehr als in der Vorwoche, hat Autostat errechnet. Darunter sollen auch Elektroautos sein: Anfang des Jahres gab Moskwitsch bekannt, dass das Elektroauto Moskwitsch 3e bereits produziert und an die Händler ausgeliefert wird. Dabei handelt es sich um eine Adaption des chinesischen Crossover-Modells JAC JS4, das im ehemaligen Renault-Werk in Moskau gebaut wird. Das Autohaus Avtomir zum Beispiel bietet ihn jetzt zum Preis von 32.200 Euro an.

Insgesamt wurden in der vergangenen Woche in Russland 17.820 Autos verkauft, 15 Prozent mehr als in der Vorwoche, was laut Avtostat den Trend einer langsamen Erholung des Automarktes bestätigt. Die führende Marke ist nach wie vor Lada (5.234 Autos, 8 Prozent), aber sie wird schnell von drei chinesischen Marken überholt – Chery (1.749 Autos, 24 Prozent), Geely (1.696, 11 Prozent) und Haval (1.669, 13,2 Prozent).

Über das zukünftige russische Elektroauto Atom hatte Ende letzter Woche Kommersant geschrieben. Das von Kama (Ruben Vardanyan und Kamaz-CEO Sergey Kogogin) produzierte Auto wird in vier Varianten erscheinen: als einsitziger Lieferwagen (analog zu Lada Largus, Peugeot Partner und Citroen Berlingo), als zweisitziger Duo (VW id3, BMW i3 und Mini Cooper), als viersitziges Taxi (VW id3, BYD D1) und als fünfsitzige Family (VW id3, BMW i3, Honda e/Neta U). Jede Version hat eine Reichweite von 500 km mit einer Ladung. Die Geschwindigkeiten liegen je nach Modell zwischen 130 km/h und 170 km/h.

Der Produktionsstart ist für Dezember 2024 geplant. In der ersten Phase sollen 75.000 Elektroautos pro Jahr produziert werden (davon fast zwei Drittel vom Modell Family). Außer in Russland will Kama den Atom auch in den GUS-Staaten und in China verkaufen.

Das Start-up Kama von Kogogin und Vardanian wurde bereits 2021 gegründet, die Unternehmer investierten über 8 Millionen Euro. RTVi schrieb im Herbst 2022, dass das Unternehmen Gespräche über eine Finanzierung von 140 Millionen Euro durch einen Investorenpool führe und bereits Vorvereinbarungen mit Rosatom getroffen habe. Noch im vergangenen Jahr sollte das von der Firma entwickelte Elektroauto nicht Atom, sondern Kama heißen.

Das russische Elektroauto wird nicht ohne Technologien des Marktführers bei Elektroautos China auskommen. Die Entwicklung und sogar die Produktion von Batterien und anderen Systemen in China könnte aufgrund der Erfahrung, des Know-hows, des Volumens und der Verfügbarkeit von Komponenten schneller und billiger sein.

[hrsg/russland.NEWS]

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