Bei einem Treffen mit der Regierung gestern beauftragte Präsident Wladimir Putin das Kabinett mit der Umsetzung mehrerer wichtiger Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft inmitten der Coronavirus-Epidemie.
So erhalten die am stärksten von der Pandemie betroffenen Unternehmen vom Staat nicht rückzahlbare finanzielle Unterstützung für die Bezahlung der Beschäftigten. Die Höhe der subventionierten Hilfe wird dem Mindestlohn entsprechen und sich auf 12.130 Rubel (etwa 149 Euro) pro Arbeitnehmer belaufen.
Die Unternehmen werden jedoch nur dann Mittel vom Staat erhalten können, wenn ab dem 1. April mindestens 90 Prozent ihrer Beschäftigten im Unternehmen bleiben. Damit erhält die russische Wirtschaft direkte finanzielle Unterstützung durch den Staat, was von vielen Wirtschaftsexperten seit Langem gefordert wird. Das erste Hilfe-Paket der Regierung beinhaltete lediglich ein Programm mit zinslosen Darlehen für Unternehmen zur Zahlung der Gehälter ihrer Mitarbeiter. Allerdings, wie Wladimir Putin betonte, erwies sich diese Maßnahme als unwirksam – „es ist schwer, einen Kredit zu bekommen, die Banken zögern, den Kreditnehmern entgegenzukommen“. Daher werden jetzt 75 Prozent dieser zinsgünstigen Darlehen für Unternehmen mit staatlichen Garantien gedeckt. Nach Ansicht des russischen Staatschefs wird diese Entscheidung „die Risiken für Geschäftsbanken verringern und damit die Verfügbarkeit von Kreditressourcen erhöhen“.
Diese Maßnahme soll dazu beitragen, eine große Zahl von Firmenpleiten und steigende Arbeitslosigkeit zu vermeiden sowie die Verfügbarkeit von Krediten für Unternehmen zu erhöhen.
Der Präsident wies auch an, die Nutzung der staatlichen Unterstützung auszuweiten und sie nicht nur kleinen und mittleren, sondern auch großen Unternehmen in den betroffenen Wirtschaftszweigen zur Verfügung zu stellen. Die Regierung muss auch die Liste der so genannten systemisch wichtigen Unternehmen, die die Grundlage der Wirtschaft des Landes bilden, überarbeiten und erweitern. Die nächste Maßnahme des „zweiten Pakets“: Ein Teil der staatlichen Garantien kann für die Vergabe von zinsgünstigen Darlehen zur Auffüllung des Betriebskapitals an systemrelevante Unternehmen verwendet werden.
Insgesamt ist geplant, „reale“ Mittel in Höhe von Hunderten von Milliarden Rubel zur Unterstützung von Unternehmen bereitzustellen. So werden 200 Milliarden Rubel für die Gewährleistung von Stabilität und Ausgewogenheit der regionalen Haushalte und 23 Milliarden Rubel für die Luftfahrtindustrie bereitgestellt. Nach Angaben der Zeitung Kommersant wird das Finanzministerium insgesamt 740 Milliarden Rubel aus dem Haushalt zur Finanzierung des „zweiten Pakets“ der staatlichen Unterstützung und weitere 211 Milliarden Rubel zur Ausweitung der sanitären Maßnahmen bereitstellen.
[hrsg/russland.NEWS]
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