Mehr russische Unternehmen zur Einstellung von Rentnern bereit

Mehr russische Unternehmen zur Einstellung von Rentnern bereit

44 Prozent der Unternehmen in Russland stellen Rentner generell ein, 30 Prozent nur in bestimmten Positionen und 26 Prozent gar nicht. Dies sind die Ergebnisse einer Umfrage des Arbeitsvermittlungsdienstes SuperJob, an der Vertreter von 1.000 Unternehmen aus allen Regionen des Landes teilgenommen haben.

„Die Arbeitgeber sind den Bewerbern im Rentenalter gegenüber loyaler geworden, vor allem was Facharbeiter und Ingenieure in der Produktion und im Baugewerbe betrifft. 44 Prozent der Unternehmen und Organisationen stellen generell Rentner ein (im letzten Jahr waren es 40 Prozent) und weitere 30 Prozent für bestimmte Positionen“, so die Ergebnisse der Studie.

Nur 26 Prozent der Unternehmen im Land stellen überhaupt keine Rentner ein, ein Jahr zuvor waren es noch 27 Prozent.

SuperJob weist darauf hin, dass der Anteil älterer Bewerber in Russland seit Jahren steigt. Besonders ausgeprägt sei dieser Trend bei Facharbeitern und Ingenieuren in der verarbeitenden Industrie und im Baugewerbe sowie bei Arbeitern. Stellenangebote für Facharbeiter, Ingenieure, Verkäufer und Ladenbesitzer stehen am häufigsten Russen im Rentenalter offen.

Die Analysten nannten eine Reihe von Beispielen für offene Stellen, bei denen die Arbeitgeber ausdrücklich erklärten, keine Vorurteile gegenüber Bewerbern im Rentenalter zu haben. Insbesondere in der Region Rostow sind solche Bewerber bereit, eine Stelle als Raupenbaggerfahrer (auf Rotationsbasis) mit einem Gehalt von 1000 bis 1500 Euro pro Monat anzunehmen. In Moskau finden Rentner eine freie Stelle als Brandmeldetechniker (Gehalt 800 Euro), in St. Petersburg eine freie Stelle als Verfahrenstechniker (ab 700 Euro).

Der Hauptgrund für diese Entwicklung ist der zunehmende Arbeitskräftemangel im Land. Wie der russische Präsident Wladimir Putin im Februar erklärte, fehlen auf dem Arbeitsmarkt derzeit 2,5 Millionen Menschen.

Der russischen Wirtschaft könnten bis 2030 fast 4 Millionen Arbeiter und Angestellte fehlen, berichtete die russische Zeitung Expert am Ende des vergangenen Jahres. Dabei bestehe eine große Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften, so dass es nicht möglich sein werde, den Mangel an Arbeitskräften durch einen erleichterten Zugang von Migranten zum Arbeitsmarkt auszugleichen.

[hrsg/russland.NEWS]

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