Medwedew: Sanktionen gegen den russischen Bankensektor – „Handelskriegserklärung“Medwedew 180411 gov.ru

Medwedew: Sanktionen gegen den russischen Bankensektor – „Handelskriegserklärung“

Premierminister Medwedew bezeichnete die Sanktionen gegen den russischen Bankensektor als „Handelskrieg“, versicherte aber, dass das Land in der Lage sei, sie zu überwinden.

„Sanktionen gegen den Bankensektor sind wirklich eine Handelskriegserklärung, das sind die schwersten Sanktionen. Es gibt aber keinen Zweifel, dass wir diesen Druck überwinden können.“

„Wir zweifeln nicht daran, dass unsere Wirtschaft sich jeder Art von Druck anpassen kann. Die Frage ist nur, warum dies notwendig ist. Das ist genau das, was die internationale Ordnung einschließlich der internationalen Wirtschaftsordnung zerstört.“

Der Grad der Integration und der gegenseitigen Abhängigkeit der russisch-amerikanischen Wirtschaft sei sehr gering. „Das amerikanische Geschäft hat durch die amerikanischen Sanktionen gegen unser Land nicht viel zu leiden, weil wir nur wenig Handelsumsatz haben. Aber das europäische Geschäft leidet sehr, weil wir sehr viel Handel treiben“, betonte Medwedew.

Er ist der Meinung, dass die EU für diese Sanktionsentscheidungen bezahlen werden müssen. „Natürlich hat das auch negative Auswirkungen auf unser Land.“ Es sei aber nicht die Entscheidung Russlands gewesen.

Medwedew glaubt, die Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union gehen durch harte Zeiten. „Wir glauben, dass dies das letztlich das Ergebnis der voreiligen Entscheidungen ist, die von der Europäischen Union selbst getroffen wurden.“

„Die Frage stellt sich: Was hat Europa durch diese antirussischen Sanktionen verloren? Es hat Arbeitsplätze verloren. Es hat Profit verloren. Es hat das Vertrauen verloren“, sagte Medwedew.

Er wies darauf hin, dass das europäische Geschäft unter den Sanktionen leidet, weil die Russische Föderation und die EU ein „riesiges Handelsvolumen“ haben. Der Handelsumsatz mit den USA betrage etwa 20 Milliarden Euro. „Das ist nichts, der Handelsumsatz mit der Europäischen Union ist viel höher.“

Laut Medwedew lag der Anteil des russischen Handels mit der EU bei 45 %. „Das sind Hunderte von Milliarden Euro“, betonte er. Durch die Sanktionen ist der Handel zwischen EU und Russland um fast die Hälfte von 430 auf 220 bis 230 Mrd. Euro zurückgegangen.

[hmw/russland.NEWS]

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