Premierminister Medwedew nannte in einem Interview mit Luxemburger Wort die Bedingungen für die Aufrechterhaltung des Gastransits durch die Ukraine. Der Text des Interviews ist auf der Website der Regierung veröffentlicht. „Kurz gesagt sind die Grundlagen eines weiteren Gastransports durch die Ukraine zum Einen die Beziehungen am Gastransit interessierter Unternehmen, zweitens profitable wirtschaftliche und kommerzielle Parameter des Gastransits, sowie drittens ein stabiles politisches Umfeld.“ Diese Bedingungen seien im Übrigen wiederholt genannt worden.
Medwedew betonte, dass Nord Stream 2 nur einen Teil der von der Europäischen Union benötigten Importe befriedigen könne. Die Pipeline werde eine kostengünstigere und stabilere Trasse sein und die Transitrisiken würden reduziert werden. Außerdem sei es für Russland von Vorteil, über viele Transportmöglichkeiten zu verfügen.
Zuvor hatte der russische Energieminister Aleksandr Nowak erläutert, dass der Transit russischen Gases durch die Ukraine mehr als doppelt so viel kostet wie auf anderen Wegen. Der Tarif für das Pumpen durch die Ukraine sei 2 bis 2,5-mal höher als beispielsweise durch die Nord-Stream- oder die Jamal-Europa-Pipeline.
Laut Novak müsse der neue Vertrag in erster Linie wirtschaftlich tragfähig sein und eine wettbewerbsfähige Route bieten. Kiew sei jedoch mit diesen Bedingungen nicht einverstanden.
Ukrainische Abgeordnete haben vorgerechnet, dass die Beendigung des Transits von russischem Gas durch die Ukraine, geplant für den 1. Januar 2020, zu einem Rückgang der Wirtschaft in der Ukraine führen werde.
Darüber hinaus müsse Kiew auch die nicht benutzte Gaspipeline unterhalten, was jährlich drei Milliarden Dollar kosten werde.
[hmw/russland.NEWS]
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