Kreml: Russland wird Gastransit durch die Ukraine nicht verweigern© gazprom.de

Kreml: Russland wird Gastransit durch die Ukraine nicht verweigern

Russland plane nicht, den Gastransit durch die Ukraine zu verweigern, auch wenn es alternative Routen gebe, sagte Präsidentensprecher Dmitri Peskow. Ihm zufolge würde das ukrainische Gastransportsystem ohne den Transit von russischem Gas „einfach verfallen“.

„In dieser Woche fanden Verhandlungen zwischen Vertretern von Gazprom, ukrainischen Kollegen und Vertretern der Europäischen Kommission über den ukrainischen Transit statt. Alles hängt von einer Frage ab: Müssen wir durch die Ukraine durchleiten? Natürlich ist es notwendig … besonders für die Ukraine selbst. Wenn es keinen Transit gibt, wird das Gastransportsystem der Ukraine einfach verfallen“, sagte Peskow in der TV-Sendung „Moskau. Der Kreml. Putin“. Er wies darauf hin, dass der Präsident Wladimir Putin bereits erklärt habe, dass Russland den Transit durch die Ukraine nicht ablehne, „aber wir können dies nicht tun, wenn unsere ukrainischen Amtskollegen dies selbst nicht wollen.“

„Wie kann man überhaupt über etwas sprechen und sich um eine Einigung bemühen, wenn eine solche Orgie in einem Schiedsverfahren vor Gericht weitergeht? Putin hat klar gesagt, dass man erst einige Anforderungen aufgeben muss, die ziemlich absurd sind, und dann müssen wir eine Einigung erzielen“, so sein Sprecher.

Gazprom hatte im Rahmen des Streits mit der Ukraine über den Transitvertrag vor dem Stockholmer Schiedsgericht im Sommer dieses Jahres eine Klage eingereicht. Darauf reagierte Naftogaz Ukraine am 2. November mit einer Gegenklage und bestätigte damit Forderungen von über 12 Milliarden US-Dollar.

Das derzeitige Abkommen mit Naftogaz über die Lieferung und den Transit von russischem Gas und Öl durch die Ukraine läuft Ende 2019 aus. Am 19. September führten Russland, die Ukraine und die EU in Brüssel Konsultationen durch, bei denen die Parteien beschlossen, dass der künftige Gastransit ab 2020 nach europäischem Recht organisiert werden könnte, wenn Kiew es schafft, seine gesetzlichen Anpassungen bis zum 1. Dezember umzusetzen.

[hrsg/russland.NEWS]

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