Russland hat keine konkreten Pläne zur Aufgabe des Dollars

Der Kreml hat keine konkreten Pläne für eine Entdollarisierung der Wirtschaft, sagte der russische Pressesprecher Dmitri Peskow. Gleichzeitig stellte er aber fest, dass dieses Thema nicht nur in Russland, sondern auch in anderen Ländern auf der Tagesordnung steht. Er stellte fest, dass „viele Länder, sowohl in Europa als auch im Osten“ eine „konsequente und feste Einstellung haben, die Dollars im Handelsumsatz schrittweise zu minimieren“. Laut Peskow reagieren Russland und andere Länder so auf „ziemlich unvorhersehbare US-Aktionen“ und ein Absinken des Vertrauens in den Dollar.

„Die russische Seite hat noch keine klaren Pläne, aber diese Frage steht auf der Tagesordnung“, so Peskow gegenüber Journalisten. Er betonte, dass es einen Plan, gewaltsam Dollardepots in Rubel umzuwandeln, von dem der Vorstandsvorsitzende der VTB, Andrei Kostin gesprochen hatte, „weder von der Regierung noch vom Präsidenten“ gäbe

Der Präsident und Vorstandsvorsitzende der VTB, Andrei Kostin, hatte in einem Interview mit der Zeitung Iswestija über Pläne gesprochen, den Dollar aufzugeben. Seinen Worten zufolge geht die Entdollarisierung von einem beschleunigten Übergang zu anderen Währungen aus, wenn Export-Import-Transaktionen mit dem Ausland durchgeführt, die Anschriften der größten Unternehmen an die russische Jurisdiktion übertragen und an der russischen Börse hauptsächlich Eurobonds platziert werden.

Auch die Bank von Russland habe keine Pläne, Fremdwährungseinlagen in den Rubel zu konvertieren, sagte die Vorsitzende der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina, am Freitag auf einer Pressekonferenz.

„Es gibt keine Gefahren für Fremdwährungseinlagen und an Maßnahmen zur Zwangskonvertierung haben wir nicht einmal gedacht. Wir glauben, dass diese Maßnahmen nur das Vertrauen in das Bankensystem untergraben kann.“ Nabiullina betonte, dass die Ressourcen der Zentralbank und des Bankensystems „im Allgemeinen ausreichen, um in jeder Situation alle Verpflichtungen gegenüber der Bevölkerung und in der Währung, in die diese Verpflichtungen fallen, zu erfüllen“.

Zwei potentielle Maßnahmen, die die USA noch in Reserve halten, sind die Abschaltung russischer Banken (insbesondere der mit der Regierung verbundenen Institutionen wie der VTB Bank) vom SWIFT-Netzwerk (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) und das Verbot jeglicher Transaktionen im Zusammenhang mit neuen russischen Staatsanleihen.

[hub/russland.NEWS]

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