Bereits im Januar sagte der stellvertretende Ministerpräsident Dmitri Kosak, dass die Regierung keine Pläne habe, das den Preisstopp für Kraftstoffe zu verlängern. Seitdem hat sich seine Position nicht verändert. Deshalb haben sich die Autofahrer bereits daran gewöhnt, dass die Tankstellenpreise im nächsten Monat eine unangenehme Überraschung bringen können. Je näher der 1. April rückt, desto leidenschaftlicher wird es auf dem Kraftstoffmarkt. Analysten prognostizierten einen deutlichen Preisanstieg. Und für diese Ängste gab es alle Gründe.
Im vergangenen Jahr sind die Preise um 10 Prozent gestiegen. Die Situation verschärfte sich so sehr, dass eine staatliche Regulierung erforderlich war. Deshalb hat die Regierung Ende Oktober eine Vereinbarung mit großen Ölgesellschaften unterzeichnet, um die Kraftstoffpreise im Großhandel einzufrieren. Das half, den Benzinpreisanstieg zu verlangsamen, obwohl es ihn nicht vollständig stoppte.
Erstens wurde die Vereinbarung nicht von den Eigentümern unabhängiger Tankstellen unterzeichnet, sie hatte keine Auswirkungen auf sie, und zweitens hat selbst diese Vereinbarung den Preisanstieg innerhalb der Grenzen der Inflation nicht aufgehoben. Trotz dieser Nuancen war der Winter für den Kraftstoffmarkt relativ stabil. Und am 31. März, läuft die Vereinbarung aus.
Am Donnerstag beschloss die Regierung, sie bis Mitte des Jahres zu verlängern, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Dmitri Kosak. Allerdings gibt es hier einige Nuancen. Nach Angaben des stellvertretenden Ministerpräsidenten werden die Bedingungen des Abkommens geändert. Dmitri Kosak hofft, dass das Dokument unterzeichnet wird, was zeigt, dass es noch nicht feststeht, ob das Abkommen unterzeichnet wird. Die Regierung ist jedoch entschlossen. Wenn die Ölmagnaten nicht unterschreiben, droht ihnen ein Barriere-Ausfuhrzoll auf Öl und Ölprodukte. Damit soll der Anstieg der Kraftstoffpreise künstlich gebremst werden.
„Wenn der Preisstopp nicht verlängert wird, werden die Benzinpreise ab Anfang April steigen“, sagte Natalia Milchakova, stellvertretende Direktorin des Alpari Information and Analytical Center. „Dies ist nicht verwunderlich, da die Ölpreise seit Jahresbeginn um 24% gestiegen sind. Dementsprechend sind auch die Kosten der Raffinerie gestiegen. Allerdings wird das Anwachsen der Benzinpreise im April höchstwahrscheinlich nicht stark ausfallen. Es ist zu erwarten, dass sie im Durchschnitt auf 44,7 bis 45 Rubel pro Liter im Land ansteigen werden.
„Selbst wenn der Preisstopp verlängert wird, werden Benzin und Diesel sich zumindest auf Inflationsniveau weiter verteuern. Berücksichtigt man die aktuelle Inflationsrate von rund 2,5 Prozent, so ist ab April mit einem entsprechenden Preisanstieg zu rechnen. Die Situation des letzten Jahres, als der Kraftstoffpreis doppelt so schnell anstieg wie die Inflationsrate, wird sich wahrscheinlich nicht wiederholen“, so der Experte der Akademie für Finanzmanagement und Investitionen Gennady Nikolajew. „Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass der Staat auf die Kontrolle verzichten kann. Und deshalb wird die Verlängerung des Abkommens eine wirksame Maßnahme zur Preisregulierung sein.“
[hmw/russland.NEWS]
Kommentare