Im Vergleich zu früheren Prognosen hat der International Währungsfonds die erwartete Höhe der Staatsverschuldung Russlands nach unten korrigiert. Im Frühjahr dieses Jahres war der IWF von 20,8 Prozent im Jahr 2024 und 21,9 Prozent im Jahr 2025 ausgegangen. Bis 2029 soll sie auf 24 Prozent des BIP steigen.
Die Staatsverschuldung umfasst die Verbindlichkeiten des Staates und die staatlichen Garantien. Sie liegt 2023 bei 14,9 Prozent des BIP und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Der Internationale Währungsfonds hält eine Staatsverschuldung von 60 Prozent für sicher.
Die russische Staatsverschuldung beläuft sich nach Angaben der Zentralbank vom 1. Oktober auf 293,4 Milliarden Dollar und ist seit Jahresbeginn um 24,5 Milliarden Dollar gesunken. Das russische Finanzministerium prognostiziert, dass die Staatsverschuldung bis 2027 auf 18 Prozent des BIP steigen und damit unter der Sicherheitsgrenze von 20 Prozent bleiben wird.
Gleichzeitig hat der IWF in seinem Oktober-Bericht Russlands BIP-Wachstumsprognose für 2024 auf 3,6 Prozent angehoben, gegenüber 3,2 Prozent im Juli. Jedoch hat die Organisation ihre Prognose für das Wachstum der russischen Wirtschaft im Jahr 2025 von 1,3 auf 1,5 Prozent gesenkt.
Experten führen die Verlangsamung auf einen Rückgang des Konsums und der Investitionen zurück, während sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt entspannt und die Löhne nur langsam steigen. Hinsichtlich des globalen Wirtschaftswachstums blieb die Prognose des IWF für 2024 unverändert bei 3,2 Prozent. Auch für 2025 wird eine Wachstumsrate von 3,2 Prozent erwartet.
Die Schätzung für die globale Inflation wurde um 0,1 Prozentpunkte nach unten korrigiert. Auf 5,8 Prozent im Jahr 2024 und 4,3 Prozent im Jahr 2025. Der IWF stellt fest, dass es den Zentralbanken verschiedener Länder gelungen ist, das Preiswachstum unter Kontrolle zu halten und eine Rezession zu vermeiden. Die Risiken für die Weltwirtschaft nehmen jedoch aufgrund der möglichen Eskalation regionaler Konflikte und des zunehmenden Handelsprotektionismus zu.
Zusätzlich steigt die Schuldenlast in fast allen Ländern der Welt weiter. Die globale Staatsverschuldung könnte bis Ende dieses Jahres 100 Billionen Dollar erreichen und bis 2050 weiter um fast 25 Prozent steigen, was vor allem auf die USA und China zurückzuführen ist.
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