German Gref, CEO der Sberbank, sagte, „Russland habe völlig neue Zahlungsmethoden entwickelt, die er in anderen Ländern nicht gesehen habe“. Seiner Meinung nach stehe der Markt in der Frage der Transaktionen, deren Anteil ohne die Verwendung von Bankkarten bis Ende des Jahres 25 Prozent erreichen wird, vor einem Durchbruch.
„Wir gehen davon aus, dass bis Ende des Jahres 25 Prozent aller Transaktionen ohne Karten abgewickelt werden“, sagteGref auf dem Finopolis 2024 Forum für innovative Finanztechnologien, das derzeit vom 16. bis 18. Oktober auf dem Gelände der Sirius-Universität in der Region Krasnodar stattfindet.
Dem Sberbank-Chef zufolge gibt es in Russland alle bekannten Methoden für Transaktionen. „Außerdem verbreitet sich die Biometrie heute sehr schnell, was in keinem anderen Land der Fall ist“, fügte er hinzu.
Wie bereits berichtet, will die Sberbank bis Ende des Jahres auch Kunden anderer Banken den Zugang zu ihrem biometrischen Zahlungsnetzwerk ermöglichen. Die Zentralbank führt derzeit ein Pilotprojekt durch, bei dem bereits Zahlungen von Konten verschiedener Banken möglich sind.
Ende September hatte Gref Präsident Wladimir Putin über Rekorddividenden und Steuerzahlungen der Sberbank informiert. Der Vorstandsvorsitzende der Sberbank kündigte dabei an, dass die Bank bis Ende 2024 fast 1,2 Billionen Rubel, etwa 12 Milliarden Euro, an Steuern und Dividenden an den Staat zahlen werde, was einen Rekord darstelle. Die bisherige Rekorddividende der Sberbank stammt aus dem Jahr 2023 in Höhe von rund 7,6 Milliarden Euro.
Über den Anteil des bargeldlosen Zahlungsverkehrs am Einzelhandelsumsatz in Russland sagte die erste stellvertretende Gouverneurin der Zentralbank, Olga Skorobogatowa, auf dem Finopolis Forum, er habe 85 Prozent erreicht und könnte bis Ende 2024 auf 86 bis 87 Prozent steigen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten zwei Jahren 90 Prozent, vielleicht sogar 92 Prozent bewältigen werden“, sagte sie.
Nach Angaben der Zentralbank hatte der Anteil der bargeldlosen Zahlungen am Einzelhandelsumsatz im Jahr 2023 mehr als 83,4 Prozent betragen, das sind 5,3 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2022. Dies sei einer der höchsten Werte weltweit, so die Zentralbank.
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