Gesichtsverlust: Beim Weltwirtschaftsforum in Davos werden viele große Akteure fehlen

Gesichtsverlust: Beim Weltwirtschaftsforum in Davos werden viele große Akteure fehlen

Am 22. Januar beginnt in Davos das dreitätige Weltwirtschaftsforum (WEF) unter dem Motto „Globalisierung 4.0: Auf der Suche nach einer globalen Architektur im Zeitalter der Vierten Industriellen Revolution“. Das früher so wichtige Forum wird dieses Jahr ohne viele Staatschefs auskommen müssen. Präsident Trump kommt nicht, auch Teresa May und Emmanuel Macron haben ihren Besuch in der Schweiz abgesagt. Zu viele innenpolitische Probleme, hieß es.

Die Organisatoren des WEF haben drei wichtige russische Unternehmer nicht eingeladen. Die Oligarchen Wiktor Wechselberg und Oleg Deripaska und der Vorstandsvorsitzender des russischen Kreditinstituts VTB Andrej Kostin seien unerwünscht. Alle drei fielen unter die US-Sanktionen, die gegen Personen gerichtet sind. Ihnen wurde offiziell mitgeteilt, dass ihre Anwesenheit in Davos nicht erwünscht sei. Formell kann man ihnen die Teilnahme nicht verbieten.

Noch im November hat Moskau gedroht, die Veranstaltung wegen US-Sanktionen zu boykottieren. Jetzt werden die Russen doch teilnehmen, aber es kommen keine Spitzenpolitiker. Weder Präsident Putin noch Premierminister Medwedew haben zugesagt. Die russische Politik wird durch den Minister für wirtschaftliche Entwicklung Maxim Oreschkin vertreten.

Russische Experten meinen, die Abwesenheit europäischer Spitzenpolitiker in Davos zeige, dass das Forum an Bedeutung verloren habe. Die Zeiten, in denen das WEF quasi das Monopol als exquisite Plattform für hochrangige Politiker und Wirtschaftsakteure besaß, sind vorbei. Seit 48 Jahren findet das Treffen statt und hat inzwischen mit der Münchener Sicherheitskonferenz und dem Sankt Petersburger Wirtschaftsforum viel Konkurrenz bekommen.

[Daria Boll-Palievskaya/russland.NEWS]

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