Gesetz zur Vorinstallation russischer Software bringt Yandex 1,4 Milliarden Dollar ein

Gesetz zur Vorinstallation russischer Software bringt Yandex 1,4 Milliarden Dollar ein

Dank des Gesetzes zur Vorinstallation russischer Anwendungssoftware wird Yandex in den kommenden Jahren seinen Anteil am russischen Suchmarkt deutlich steigern und Google nicht nur auf Android-Geräten, sondern auch auf dem iPhone überholen, prognostizieren Analysten der Bank of America Merrill Lynch (BofA). Ihrer Meinung nach könnten dies die Kosten für die Suchmaschine von Yandex erhöhen und rund 1,4 Milliarden Dollar zur Gesamtkapitalisierung des Unternehmens beitragen. Die Suchfunktion bleibt der Hauptbestandteil des Geschäfts für Yandex, die anderen Märkte sind zu wettbewerbsintensiv.

Das Gesetz über die obligatorische Vorinstallation von Inlandsprogrammen auf Smartphones wird sich dem BofA-Bericht vom 5. Februar zufolge positiv auf Yandex auswirken. Manche halten das Gesetz zur Vorinstallation (auch bekannt als „Gesetz gegen Apple“) ein Geschenk für Yandex. Laut Analysten werden die Auswirkungen auf die Position der Suche mit Yandex auf mobilen Geräten noch deutlicher ausfallen als die Ergebnisse der Klage der russischen Antimonopolbehörde (FAS) gegen Google im Jahr 2017, als ein russisches Unternehmen das Recht erhielt, mit Händlern zu verhandeln, um Anwendungen auf Geräten mit Android vorzuinstallieren.

Der Anteil derjenigen, die die Yandex-Suche von einem Smartphone aus nutzen, liegt bei iOS bei 41,5 Prozent und bei Android bei 55 Prozent. Bis 2024 können diese Zahlen auf 56 Prozent beziehungsweise 57 Prozent ansteigen, was zusammen mit einem Yandex-Suchanteil von 69 Prozent auf Computern einen Gesamtanteil von fast 60 Prozent ergibt (gegenüber 57,5 Prozent im Jahr 2019), erwartet die BofA. Analysten zufolge werden bereits 2020 fast 100 Prozent der in Russland verkauften Android-Smartphones mit Yandex-Anwendungen vorinstalliert sein und ab 2021 auch mit 95 Prozent iPhone.

Positiv für Yandex ist auch das anhaltende Wachstum des Smartphone-Marktes. Laut der Prognose der BofA wird ihre Durchdringung in der russischen Bevölkerung bis 2024 54 Prozent erreichen, ein Anstieg von 37,4 Prozent im Jahr 2015. Es wird erwartet, dass die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Smartphone-Verkäufe in Russland bis 2024 3,2 Prozent betragen wird und im Jahr 2024 34,6 Millionen Geräte verkauft werden. Ende 2019 wurden in Russland nach Schätzungen von M. Video-Eldorado rund 30 Millionen Smartphones für 495 Milliarden Rubel verkauft.

Das Gesetz über die obligatorische Vorinstallation russischer Software auf Smartphones, Computern und Smart-TVs wird am 1. Juli 2020 in Kraft treten. Elektronikhersteller fordern eine Verschiebung des Inkrafttretens.

[hrsg/russland.NEWS]

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