Im Mai dieses Jahres wurden die Gasimporte aus Russland nach Europa erstmals seit fast zwei Jahren von denen aus den USA übertroffen. Dies geht aus einer Meldung der Financial Times (FT) hervor, welche sich auf Daten von ICIS beruft. Im vergangenen Monat beliefen sich die russischen Gas- und LNG-Lieferungen auf 15 Prozent der Gesamtlieferungen an die europäischen Länder.
„Es ist erstaunlich zu beobachten, wie sich der Anteil von russischem Gas und LNG in Europa nach den jüngsten Ereignissen und den unternommenen Anstrengungen zur Verringerung der Abhängigkeit und des Risikos bei der Energieversorgung entwickelt hat”, sagte Tom Marzek-Manser, Leiter der Gasanalyse bei ICIS.
Die Gaslieferungen Russlands nach Europa wurden mit Beginn des russischen Einmarsches in der Ukraine eingestellt. Die Financial Times (FT) merkt an, dass die EU seitdem ihre Importe von Flüssiggas (LNG) erhöht hat, welches hauptsächlich aus den USA stammt. Im September 2022 wurden seitens der USA mehr Gaslieferungen getätigt als seitens Russlands. Seit 2023 stellen die USA etwa ein Fünftel aller LNG-Importe nach Europa dar.
Gleichzeitig wird in der Zeitung berichtet, dass der Anteil des russischen Gases im Mai auf 15 Prozent gestiegen ist, während der Anteil der USA auf 14 Prozent gesunken ist. Die Zeitung führt dies auf die Schließung einer großen LNG-Anlage in den USA sowie die Zunahme russischer Gaslieferungen an die Türkei zurück. Die Financial Times konstatiert, dass die Nachfrage nach Gas in Europa auf einem niedrigen Niveau verbleibt, da die Reserven nahe an einem Rekordniveau liegen.
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