Für einen Autokauf nach Kasachstan – wie Russen Importverbote umgehen© russland.news

Für einen Autokauf nach Kasachstan – wie Russen Importverbote umgehen

Dutzende westlicher und japanischer Automobilhersteller haben den russischen Markt verlassen oder ihre Produktion vorübergehend eingestellt. Die Autopreise steigen, bei einigen Marken um 30 bis 35 Prozent. Aber die Russen scheinen einen alternativen Weg gefunden zu haben, um das gewünschte Auto zu kaufen und zwar in Kasachstan. Auf diese Weise können die Einfuhren von Autos aus Kasachstan nach Russland zunehmen. Bereits seit Anfang März ist die Nachfrage nach Angaben der kasachischen Händler um mehrere hundert Prozent gestiegen. Kasachstan wird sich zu einer wichtigen Alternative zu den europäischen Märkten entwickeln. So werden beispielsweise Chevrolets, die nicht mehr nach Russland verschifft werden, in der Grenzstadt Kostanay zusammengebaut. Experten gehen davon aus, dass bis zu 15 Prozent aller in Russland gekauften Autos aus Kasachstan stammen werden.

Der Autokauf in der Nachbarrepublik ist jetzt billiger als in Russland. Dort sind erschwingliche Autos für weniger als eine Million Rubel zu haben, während sie in Russland fast zwei Millionen kosten.

Man muss jedoch dabei bedenken, dass für die Überführung eines Autos von Kasachstan nach Russland Zollgebühren entrichten werden müssen. „In Kasachstan sind es 12 Prozent einschließlich Mehrwertsteuer. Und wenn man sie von dort nach Russland bringt, muss man wieder Mehrwertsteuer zahlen, aber bereits mit einem Satz von 20 Prozent“, sagt Georgiy Wlastopulo, CEO von Optimal Logistics. Er ist sich jedoch sicher, dass sich auch bei einem solchen Preis noch Käufer für die Autos finden werden.

Schließlich handelt es sich um das Luxussegment. Für die Käufer von Luxusautos ist die Situation am schwierigsten. Ausländische Luxusautos dürfen im Gegensatz zu erschwinglicheren Fahrzeugen aufgrund von Sanktionen nicht nach Russland eingeführt werden. Bisher gelten die europäischen und US-amerikanischen Beschränkungen nicht für Paralleleinfuhren und Betankung, aber in Zukunft könnte der Mechanismus feiner abgestimmt werden. Dann drohen die Folgen bereits den zwischengeschalteten Ländern, und diese werden solche Risiken wohl kaum tragen wollen.

Kasachstan ist somit zur wichtigsten grauen Drehscheibe und Umschlagplätzen in Nordeurasien geworden, über die geschmuggelte und sanktionierte Waren transportiert werden.

[hrsg/russland.NEWS]

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