Die Europäische Kommission, das oberste Exekutivorgan der Europäischen Union, verfügt über keine Beweise für Cyberspionage durch den russischen Antivirenhersteller Kaspersky Lab. Im März befürchtete der belgische Politiker Gerolf Annemans, dass Kaspersky-Lab-Produkte von russischen Sicherheitsdiensten zur Überwachung von Benutzern verwendet werden, und stellte beim Europäischen Parlament einen diesbezüglichen Antrag. In der daraufhin auf der Website des Europäischen Parlaments veröffentlichten Richtlinie heißt es, dass keine derartigen Beweise gefunden wurden.
Im Juni 2018 verabschiedete das Europäische Parlament eine Entschließung zur Internetsicherheit, in der allen EU-Ländern empfohlen wurde, auf schädliche und gefährliche Geräte und Software zu verzichten. Kaspersky Lab wurde als einer der Hersteller solcher Produkte bezeichnet. Im Mai letzten Jahres die niederländische Regierung die öffentliche Verwendung der Produkte des Unternehmens abgelehnt.
„In privaten Gesprächen mit westlichen Politikern und Regulierungsbehörden haben wir oft gehört, dass sie keine Beschwerden über unsere Produkte haben. Ich bin sehr froh, dass die Europäische Kommission zu den gleichen Schlussfolgerungen gekommen ist und sie öffentlich bestätigt hat“, sagte Anton Shingarev, Vizepräsident für Kontakte mit Regierungsstellen von Kaspersky Lab, gegenüber Vedomosti. Ihm zufolge plant Kaspersky Lab, mit an diversen Orten in Europa eröffneten Transparenz- und Rechenzentren effektiv weiteres Vertrauen zurückzugewinnen
Im Jahr 2017 verbot die US-Regierung allen Regierungsbehörden die Verwendung von Kaspersky-Lab-Produkten. Die US-Behörden warfen dem Unternehmen vor, die Nutzer zugunsten der russischen Sonderdienste auszuspähen. Evgeny Kaspersky, Generaldirektor von Kaspersky Lab, wies alle Anklagen zurück bestritt alle Vorwürfe. Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitry Peskov bezeichnete das Vorgehen der Vereinigten Staaten als unlauteren Wettbewerb.
[hub/russland.NEWS]
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