Die Verkäufe von neuen Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen in Russland sind im Februar 2025 um 24,9 Prozent auf 85.300 Einheiten gesunken. Das Ergebnis ist das niedrigste seit Mai 2023, geht aus einer Schätzung des Ministeriums für Industrie und Handel hervor, die von der russischen Nachrichtenagentur Interfax zitiert wird.
Im Februar wurden in Russland 77.290 Personenkraftwagen verkauft, das sind 25,2 Prozent weniger als im Vorjahr und 12,7 Prozent weniger als im Vormonat. Die Verkäufe von leichten Nutzfahrzeugen beliefen sich auf 8.000 Einheiten (-21,9 Prozent bzw. +2 Prozent), von Lastkraftwagen auf 5.230 (-47,8 Prozent bzw. -1,6 Prozent) und von Bussen auf 812 (-59,6 Prozent bzw. +1,9 Prozent).
In den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 wurden 193.860 Kraftfahrzeuge aller Art verkauft. Das sind 12,4 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2024.
Der Rückgang des russischen Automarktes im Februar war erwartet worden. Letzte Woche hatte der russische Industrie- und Handelsminister Anton Alichanow gewarnt, dass der Rückgang 20 Prozent übersteigen würde, und bezog sich dabei auf alle Segmente – Pkw, leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse. „Seit Anfang des Jahres ist die Marktdynamik unklar. Lag das Wachstum im Januar noch bei 7 Prozent, könnten die Verkäufe im Februar um mehr als 20 Prozent zurückgehen. Dieser Rückgang betrifft jedoch importierte Fahrzeuge, während die Verkaufszahlen der einheimischen Marken fast auf dem gleichen Niveau geblieben sind“, sagte Alichanow auf einer Sitzung des Industriekoordinierungsrates in Kasan.
Gleichzeitig altert der Pkw-Bestand in Russland altert weiter: Anfang 2025 lag das Durchschnittsalter bei 15,5 Jahren, der Anteil der Fahrzeuge, die älter als 10 Jahre sind, macht inzwischen 70,5 Prozent der Gesamtzahl aus. Die mangelnde Bereitschaft der Bürger, ihre Autos auszutauschen, ist darauf zurückzuführen, dass sie sich weigern, auf russische und chinesische Marken umzusteigen, und dass ihnen vor allem das Geld für einen Autokauf fehlt. Experten sehen keine Voraussetzungen für eine „Verjüngung“ des Fuhrparks und prognostizieren einen Rückgang des Automarktes im Jahr 2025.
Das Durchschnittsalter der in Russland zugelassenen Personenkraftwagen ist nach Berechnungen von Avtostat im Laufe des Jahres von 15,2 auf 15,5 Jahre gestiegen. Den Daten der Agentur zufolge stieg der Indikator für alle Marken, mit Ausnahme der chinesischen Marken. Anfang 2023 lag das Durchschnittsalter der Pkw in Russland bei 14,7 Jahren, ein Jahr zuvor bei 14 Jahren, Anfang 2021 bei 13,9 Jahren.
Nach Angaben von Avtostat beläuft sich die Zahl der im Land zugelassenen Autos derzeit auf 47,5 Millionen Einheiten. Der Anteil der Autos, die älter als zehn Jahre sind, beträgt 70,5 Prozent. Ende des vergangenen Jahres wurden 1,57 Millionen Neuwagen verkauft, so die Agentur.
„Damit die Flotte nicht altert, oder zumindest nicht so stark, müssen wir 2-2,2 Millionen Autos verkaufen. Und um mit der schrittweisen Erneuerung zu beginnen, müssen wir 3 Millionen Autos verkaufen“, so ein Experte.
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