Erste Anzeichen einer Abkühlung der russischen Wirtschaft

Erste Anzeichen einer Abkühlung der russischen Wirtschaft

Im November und Dezember 2024 habe sich das Wachstum der russischen Wirtschaft verlangsamt, und es gebe erste Anzeichen einer Abkühlung, sagte Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow. Seinen Worten zufolge hat sich das Wachstum in einer Reihe von Wirtschaftszweigen verlangsamt, darunter auch in der Lebensmittelindustrie. Als Grund nannte er die Erhöhung des Leitzinses durch die russische Zentralbank.

Der Minister sagte, dass das Auftragsvolumen der Unternehmen zu sinken beginne. Vor allem auf dem Automobilmarkt sei der Absatz von Spezialmaschinen und landwirtschaftlichen Geräten sowie von Personenkraftwagen aufgrund der hohen Kreditzinsen rückläufig. „Das Tempo hat sich in einer Reihe von Branchen verlangsamt: in der Lebensmittelindustrie, in der chemischen Industrie, in der Holzverarbeitung, in einigen Zweigen des Maschinenbaus“, zitierte ihn Interfax.

Die Straffung der Geldpolitik, die Erhöhung des Leitzinses und die Zunahme der aufsichtsrechtlichen Anforderungen führen zu einem Rückgang der Kreditvergabe, erklärte der Wirtschaftsminister. Dies bremse die Nachfrage und wirke sich auch auf das Wachstum der Investitionen und des Angebots aus. „Die Geldpolitik hat auch direkte Auswirkungen auf die Fiskalpolitik. Steigende Zinsen führen zu höheren Kosten für die Bedienung der Staatsschulden und der vom Budget übernommenen Verpflichtungen“, sagte er.

Russlands Vizepremier Alexander Nowak betonte bei einer Sitzung des Wirtschaftsministeriums, dass es das Hauptziel der Regierung und der Zentralbank sei, eine Abkühlung der russischen Wirtschaft zu verhindern. Als „Wachstumspunkte“ für das Investitionsklima im Land nannte er die Digitalisierung, die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und die Modernisierung des Insolvenzverfahrens.

„Das Hauptziel der Zusammenarbeit zwischen der Regierung und der Bank Russlands ist es, eine kurzfristige Abkühlung der Wirtschaft zu verhindern, die langfristigen Grundlagen des Wachstums nicht zu untergraben und ein Gleichgewicht zwischen der Aufgabe der Inflationsbekämpfung und dem Wirtschaftswachstum zu finden“, sagte Nowak laut  Interfax.

Das Ende 2024 reaktivierte Komitee zur Stärkung der Stabilität des Finanzsektors und einzelner Wirtschaftssektoren soll verhindern, dass begonnene Großprojekte gestoppt werden und „die Schrumpfung überhitzter Industrien steuern“, so der Vizepremier.

Am 14. Februar hatte die russische Zentralbank beschlossen, den Leitzins zum zweiten Mal in Folge bei 21 Prozent pro Jahr zu belassen.

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