Einzige Alternative zur Geldanlage: Russen kaufen mehr Gold© russland.news

Einzige Alternative zur Geldanlage: Russen kaufen mehr Gold

Das Jahr 2022 war ein Rekordjahr in Bezug auf die Goldkäufe der Russen. Laut der Zeitung Wedomosti, die Daten über die Goldverkäufe der fünf größten russischen Banken sammelte, haben sie 57 Tonnen Gold verkauft. Diese Menge übertraf sogar die Prognosen des russischen Finanzministeriums, das davon ausging, dass Privatpersonen im Laufe des Jahres etwa 40 bis 50 Tonnen des Edelmetalls kaufen würden. Einigen Analysten zufolge beliefen sich die Goldverkäufe der Banken im Jahr 2022 auf insgesamt 64 bis 67 Tonnen.

Bereits im August letzten Jahres haben die Russen ihre Investitionen in Goldbarren stark erhöht. Grund für den Anstieg der Nachfrage war die Abschaffung der Steuern auf den Kauf und Verkauf des Edelmetalls. Dann wurde die Mehrwertsteuer für Privatpersonen auf Goldbarren abgeschafft. Der zweite Grund war die Aufwertung des Rubels. Gleichzeitig hat die Attraktivität russischer Aktien abgenommen und die Immobilienpreise sind vor dem Hintergrund der massenhaften Migration der Russen nicht mehr gestiegen, so dass der Kauf von Immobilien zu einer nicht mehr ganz attraktiven Investition wurde. Der Kauf von Goldbarren ist daher fast die einzige Möglichkeit, Geld anzulegen.

Nach Angaben von der Online-Zeitung The Insider legen die Banken die Einnahmen aus dem Goldverkauf nicht offen. Unter Berücksichtigung des Goldpreises, der im Jahr 2022 bei durchschnittlich 55 Euro pro Gramm lag, konnten die fünf Banken Gold für rund 28 Millionen Euro verkaufen. Der Spitzenreiter bei den Verkäufen war die Bank WTB, die 30 Tonnen Gold verkaufte, gefolgt von der Sberbank, die etwa 18 Tonnen Goldbarren und etwa zwei Tonnen Goldanlagemünzen verkaufte.

Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die steigende Nachfrage nach Gold auch im Jahr 2023 anhalten wird. Die Investitionsaussichten von Goldbarren für Russen sind jedoch nicht offensichtlich. Ein echter Gewinn wäre nur im Falle eines starken Rubelverfalls möglich. Außerdem hat die Lagerung von Goldbarren ihren Preis – jeder optische Mangel mindert sofort den Wert des Goldes. Gleichzeitig kaufen die Banken das Gold nur mit einem beträchtlichen Abschlag zurück.

 [hrsg/russland.NEWS]

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