Russland hat Deutschland im Jahr 2024 mindestens 68,6 Tonnen Uran geliefert, berichtet das deutsche Wochenmagazin Der Spiegel. Die Importe stiegen im Vergleich zum Vorjahr um fast 70 Prozent.
Das Uran wurde an die Brennelementefabrik Advanced Nuclear Fuels (ANF) im niedersächsischen Lingen geliefert. Der Spiegel beruft sich auf Angaben des niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz, die das deutsche Umweltministerium bestätigte. Die EU habe kein Embargo für Uran zur friedlichen Nutzung verhängt. Das für den Betrieb von Atomkraftwerken bestimmte Uran stammt von zwei Tochterfirmen des russischen Atomkonzerns Rosatom.
Die USA haben im Frühjahr 2024 ein Importverbot für russisches angereichertes Uran verhängt. Gleichzeitig erhielt das US-Energieministerium das Recht, Lizenzen für den Kauf von Uran aus Russland zu erteilen, wenn es keine „alternativen“ Lieferanten gibt oder die Lieferung den nationalen Interessen der USA entspricht. Im November verhängte Russland vorübergehende Exportbeschränkungen für angereichertes Uran in die USA.
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