Deutschland erklärt Nord Stream 2 zum toten Projekt

Deutschland erklärt Nord Stream 2 zum toten Projekt

Annika Einhorn, Sprecherin des deutschen für Wirtschaftsministeriums, sagte bei einem Briefing, dass Nord Stream 2 aufgrund der Ereignisse in der Ukraine „wirklich tot“ sei.

„Wir haben letzte Woche die Lieferungen aus Norwegen und den Niederlanden angepasst. Wir können sie im Einvernehmen mit diesen Partnern erhöhen. Nord Stream 2 ist … wirklich tot“, sagte Einhorn. „Die Gasspeicher füllen sich ständig. Aktuell liegt die Auslastung bei 38,6 Prozent. Hier sehen wir weiteres Wachstum“, so Eichhorn weiter.

Nord Stream 2 ist eine Gaspipeline von Russland nach Deutschland durch die Ostsee mit einer Kapazität von 55 Milliarden Kubikmetern. Sie wurde bereits gebaut und mit Gas gefüllt, aber ohne die Zertifizierung des Projektbetreibers durch die deutsche Regulierungsbehörde können keine Lieferungen beginnen. Aufgrund des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine hat Deutschland beschlossen, das Zertifizierungsverfahren für Nord Stream 2 auszusetzen. Anschließend verhängten die USA neue Sanktionen, woraufhin der Betreiber alle seine Mitarbeiter entlassen musste. Am 11. Mai, hat ein Gericht im Schweizer Kanton Zug den Konkurs des Betreibers von Nord Stream 2 bis zum 10. September 2022 ausgesetzt.

Die Ablehnung von russischem Öl und Gas wird kolossale Folgen für die europäische und die Weltwirtschaft haben, bemerkte der Direktor der Abteilung für wirtschaftliche Zusammenarbeit des russischen Außenministeriums Dmitri Biritschewski. Ihm zufolge ist Europa sehr abhängig von russischem Gas und Öl. Selbst wenn es zu totalen Einsparungen übergeht, Lieferanten in anderen Regionen der Welt findet und auf erneuerbare Energiequellen umsteigt, können „im idealsten Szenario“ nur 80 Prozent der russischen Energieressourcen ersetzt werden.

Noch im März hatte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow erklärt, er glaube nicht, dass das Projekt Nord Stream 2 tot sei.

[hrsg/russland.NEWS]

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