Deutschland erhöht seine Düngemitteleinkäufe aus Russland

Deutschland erhöht seine Düngemitteleinkäufe aus Russland

Im ersten Halbjahr 2023 hat Deutschland seine Düngemitteleinkäufe in Russland im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre um das 3,3-fache gesteigert. In den ersten sechs Monaten erreichte der Wert der von Deutschland in Russland gekauften Düngemittel den Rekordwert von 151,3 Millionen US-Dollar, laut Daten des deutschen Statistikamtes.

Die Daten zeigen, dass Deutschland in den letzten fünf Jahren in der ersten Jahreshälfte durchschnittlich russische Düngemittel im Wert von 45,5 Millionen US-Dollar gekauft hat. Von Januar bis Juni dieses Jahres bezog Deutschland jedoch Düngemittel im Wert von 151,3 Millionen Dollar aus Russland. Das ist der höchste Wert seit mindestens 2008.

In absoluten Zahlen hat Deutschland seine Einkäufe russischer Düngemittel im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre um das 2,8-fache gesteigert. Insgesamt importierte Deutschland im ersten Halbjahr 361.500 Tonnen Düngemittel.

Damit ist Russland sowohl absolut als auch monetär vom sechsten auf den dritten Platz unter den größten Düngemittellieferanten Deutschlands vorgerückt. Der Anteil Russlands an den deutschen Düngemittelimporten stieg monetär auf 14,6 Prozent und absolut auf 16,5 Prozent. Belgien hat sich sowohl monetär (387.000 t Düngemittel im Wert von 216 Mio. $) als auch absolut (475.000 t Düngemittel im Wert von 190 Mio. $) an die Spitze der Düngemittellieferungen nach Deutschland gesetzt.

Auch wenn die Düngemittelimporte keine wirkliche Abkopplung von Russland und seiner Energie darstellen, ist der Import russischer Düngemittel nicht illegal. Lebensmittel und Düngemittel stehen ausdrücklich nicht auf der Liste der EU-Sanktionen, die seit Beginn des Ukraine-Krieges eigentlich die russische Wirtschaft schwächen sollen.

Jeder dürfe mit Dünger aus Russland handeln und ihn kaufen, heißt es auf der Internetseite des Europäischen Rates. Damit wolle man für Ernährungssicherheit und erschwingliche Lebensmittelpreise sorgen. Ende vergangenen Jahres gab die EU sogar eingefrorene Guthaben von Personen frei, die für den internationalen Handel mit Agrarprodukten wichtig sind.

[ai/russland.news]

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