Deripaska kündigte Regierungsprogramm zum Schutz der Autoindustrie vor Sanktionen an

Deripaska kündigte Regierungsprogramm zum Schutz der Autoindustrie vor Sanktionen an

Der russische Geschäftsmann Oleg Deripaska besuchte sein eigenes GAZ-Werk und traf sich mit den Arbeitern, teilte die Pressestelle von GAZ mit. Er sprach über das neue Programm der Import-Substitution in der Automobilindustrie, dessen Investitionsbedarf sich auf 240 Milliarden Rubel belaufe.

Deripaska sagte, dass die Situation um die Sanktionen gegen die GAZ-Gruppe nicht bald so schnell gelöst werden wird. Gleichzeitig glaubt er, dass der Bau neuer Ersatzteilfertigungsanlagen dazu beitragen wird, die heimische Automobilindustrie vor restriktiven Maßnahmen zu schützen. Laut Deripaska wird derzeit in der Regierung ein solches Programm zur Substitution von Importen entwickelt, das nicht nur von der GAZ-Gruppe, sondern von der gesamten Branche erwartet wird. Die Investitionen sollen sich auf 240 Milliarden Rubel belaufen.

Im Moment sind die Vorbereitungsarbeiten bereits im Gange. Die Produktionsstandorte werden ausgewählt, und die Bereitschaft der Marktteilnehmer, die Produktion von Automobilkomponenten aufzunehmen, wird ebenfalls ermittelt. Infolge des Programms könnte die GAZ-Gruppe etwa 30.000 neue Arbeitsplätze erhalten, so Deripaska.

Vor dem Hintergrund sich verschärfender Beziehungen zwischen den USA und China prognostizierte eine globale Wirtschaftskrise. Das russische Ministerium für Industrie und Handel hat bereits gefordert, 150 Milliarden Rubel für die Entwicklung der Importsubstitution in der heimischen Automobilindustrie bis 2025 bereitzustellen.

Oleg Deripaska, der eine Mehrheitsbeteiligung von 65,56 Prozent an der GAZ-Gruppe hält, hatte zuvor den möglichen Konkurs und die Verstaatlichung der Gruppe aufgrund von US-Sanktionen angekündigt, die im Juli in Kraft treten sollten, deren Frist aber auf den 8. November verschoben wurde. Der Unternehmer ist sich sicher, dass das Unternehmen in diesem Fall keine Überlebenschance hat, da viele Zulieferer und Partner aufgrund der Gefahr von Sekundärsanktionen die Arbeit mit dem Werk bereits eingestellt haben.

Die GAZ-Gruppe hat inzwischen um eine staatliche Unterstützung von 29,5 Milliarden Rubel gebeten. Das Unternehmen sieht das Risiko, dass die Auswirkungen der US-Sanktionen in der zweiten Jahreshälfte zu einem Produktionsrückgang von 40 Prozent führen werden, wodurch das Unternehmen zusammen mit einer wachsenden Belastung des Betriebskapitals der Fähigkeit beraubt wird, sein Kreditportfolio zu bedienen. Die GAZ-Gruppe erklärte auch, dass es sich hierbei nicht um eine direkte finanzielle Unterstützung handelt. Das Unternehmen schlug vor, den größten Teil der Mittel zur Unterstützung staatlicher Käufer von GAZ-Produkten bereitzustellen, der andere Teil solle in die Subventionierung des Zinssatzes für Kredite fließen.

[hrsg/russland.NEWS]

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