Black Friday auf Russisch – Händler freuen sich auf satte Gewinne

Black Friday auf Russisch – Händler freuen sich auf satte Gewinne

Den Black Friday als Beginn der Weihnachtseinkaufsaison gibt es in den Vereinigten Staaten schon lange. Nach Deutschland kam der Tag der großen Rabatte erst 2013. Auch die Russen haben den Black Friday im gleichen Jahr für sich entdeckt, dafür aber mit der typisch russischen Großzügigkeit. Denn in Russland beginnt der Sale-Tag schon am Donnerstag, den 22. November und endet am folgenden Sonntag, den 25.November.

Die russischen Händler freuen sich auf Black Friday. Denn voriges Jahr haben die Russen über 30 Milliarden Rubel (beim heutigen Wechselkurs etwa 400 Millionen EUR) ausgegeben, wobei über 20 Millionen Menschen ihre Einkäufe an den Tagen der Aktion tätigten.  Laut Prognosen, würden Verbraucher dieses Jahr mehr als 52 Milliarden Rubel (ca. 693 Millionen EUR) ausgeben, was 57 Prozent mehr ist als 2017. Dabei wächst der Anteil der Online Verkäufe (insgesamt 6 Milliarden Rubel im Jahre 2017). Russlands größter Internethändler ozon.ru rechnet damit, dass der Verkauf einiger Waren (z.B. Kinderartikel oder Bekleidung) um mehr als 57 Prozent steigen wird.

Fünf Tausend Geschäfte nehmen an der Aktion teil, fast ein Drittel mehr, als voriges Jahr. Einige davon bieten Rabatte bis zu 70 Prozent. Viele großen Ketten hatten allerdings ihre Black Friday-Aktionen schon durchgeführt. So hatten die Elektronikwarenkette „M.Video – Eldorado“ im November mehrere „schwarze Freitage“ und am 11. November den in China so beliebten Single`s Day eingeführt, bei denen die Verkäufe um 30 Prozent gestiegen sind. Und der Autokonzern Ford hat den Black Friday in Russland bis zu Ende November verlängert.

Einige Experten warnen aber vor übertriebenen Hoffnungen. Gegen den Kaufrauch sprechen mehrere Faktoren. Denn die Aktion „Black Friday“ ist nicht neu und dadurch für russische Verbraucher nicht mehr so interessant. Außerdem fielen die realen Einkünfte der Russen im September um 1,5 Prozent, was ihre Kauflust wahrscheinlich ausbremsen wird. Die russische Zentralbank hat den Zinssatz erhöht, was wiederum die Kredite verteuert und den Kauf auf Kredit weniger attraktiv macht.

[Daria Boll-Palievskaya/russland.NEWS]

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