Benzin fließt weiter ins Ausland – Russland verhängte kein Exportverbot

Benzin fließt weiter ins Ausland – Russland verhängte kein Exportverbot

Die russische Regierung hat keine radikalen Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation auf dem Kraftstoffmarkt beschlossen, indem sie Idee eines Exportverbots für Benzin aufgab, erfuhren Kommersant und  Tass. Die Probleme der unabhängigen Tankstellen, die unter den derzeit hohen Großhandelspreisen für Kraftstoffe leiden, bleiben ungelöst.

Die Entscheidung, keine harten Maßnahmen auf dem Kraftstoffmarkt zu ergreifen, fiel bei einem Treffen des zuständigen Ministers Alexander Nowak mit russischen Ölmagnaten. Die Runde beschränkte sich auf Empfehlungen an die Wirtschaft. Sie sehen unter anderem vor, das Angebot an der Börse zu erhöhen, auch auf Kosten der Reserven, und eine gleichmäßige und regelmäßige Versorgung sicherzustellen. Die großen Ölgesellschaften haben ihre Verkäufe über die Börse bereits erhöht, dennoch bleiben die Großhandelspreise in der Nähe der historischen Höchststände. Am 9. August stieg der Preis für AI-92 um 0,6 Prozent auf 57.460 Rubel (etwa 666,54 Euro) pro Tonne. Der bisherige Rekord wurde am 4. August mit 57.750 Rubel aufgestellt – etwa 3,36 Euro mehr.

Wenn die Ölgesellschaften den Empfehlungen der Regierung nachkommen und der Kraftstoffpreis trotzdem hoch bleibt, werden die unabhängigen Tankstellen Verluste erleiden und die Benzinpreise erhöhen. Wenn sich der Großhandelspreis für AI-92 auf dem aktuellen Niveau stabilisiert, müssen die Tankstellen die Endkosten für Benzin um 6 Prozent erhöhen, um in die Gewinnspanne kommen. Das liegt deutlich über den Erwartungen des Verbraucherpreisindex bis zum Jahresende.

Die Einzelhandelspreise stehen weiterhin unter strenger Aufsicht. Wenn sich Marktlage verschlechtert, kann die Regierung in den Handel eingreifen und Verbote für Zwischenhändler an der Börde verhängen. Auch „drastischere Maßnahmen, wie das Exportverbot von Benzin, bleiben weiterhin auf der Tagesordnung und können jederzeit angewendet werden“, so Nowak.

Im Juli hatte Energieminister Nikolai Schulginow mittgeteilt, dass die Regierung möglicherweise bald einen Mechanismus zur Begrenzung von Benzinexporten einführen wird, falls die Preise an der Börse weiterhin auf Höchststand bleiben.

Laut Zahlen von Rosstat sind die Kosten für Benzin seit Jahresbeginn 5,17 Prozent gestiegen und im Juli um 0,7 Prozent. Die Kosten für Diesel stiegen im Juli um 0,7 und für Gas um 4,1 Prozent.

[hrsg/russland.NEWS]

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