Der russische Autohersteller AwtoWAZ wird seinen Produktionsplan für das Jahr 2025 entsprechend anpassen. Der Konzern rechnet mit einem Rückgang der Verkäufe um 20 bis 25 Prozent auf etwa 367.000 Autos, sagte der Unternehmenschef Maxim Sokolow gegenüber der Nachrichtenagentur Tass.
Er nannte die Reduzierung des Produktionsplans „absolut offensichtlich und logisch”. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass der Absatz von Lada „etwas besser” läuft als der Gesamtabsatz auf dem russischen Automarkt. „Bislang planen wir, die Produktionsmengen etwas weniger stark zu reduzieren, als der Gesamtmarkt schrumpft. Wir gehen von einem Marktrückgang von 30 bis 35 Prozent bei den Pkw-Verkäufen im Allgemeinen aus.“
Von Januar bis Mai 2025 ist der Verkauf von Lada-Fahrzeugen im Jahresvergleich um 26,3 Prozent zurückgegangen. Der AwtoWAZ-Präsident geht davon aus, dass der Lada-Absatz im Juni bei 30.000 Einheiten liegen könnte.
Der Verkaufsstart des auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg vorgestellten neuen Geländewagens Lada Azimut wird zwischen dem zweiten und dritten Quartal 2026 erwartet. Der Lada Azimut basiert auf dem Modell Vesta und wird etwas teurer als andere Lada-Modelle sein, aber billiger als vergleichbare Modelle auf dem Markt. Den Preis des neuen Geländewagens nannte Sokolow nicht.
Auch das russische Autohaus Awtodom rechnet mit einem Rückgang der Umsätze im Laufe des Jahres um 20 bis 25 Prozent. Die Kunden der Autohändler seien mit Autos gesättigt und gingen bei der Auswahl vernünftiger vor. Die Abwrackprämie habe zu einem Anstieg der Autopreise geführt und die Nachfrage geschwächt.
Hybridfahrzeuge seien die Zukunft, denn für Russland mit seinen großen Entfernungen sei es schwierig, ausschließlich Elektroautos zu nutzen – Hybride können mit einer Ladung bis zu 1.500 km fahren.
Diese Einschätzung bestätigend berichtete der stellvertretende russische Ministerpräsident Denis Manturow am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg, dass das vom Konzern Almaz-Antey entwickelte Projekt des Elektro-Geländewagens e-Neva auf Eis gelegt worden sei. Es war geplant, dass die Produktion des E-Neva im Jahr 2026 im ehemaligen Toyota-Werk anlaufen sollte.
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