Anteil des Dollars an russischen Exporten fiel erstmals unter 50 Prozent

Anteil des Dollars an russischen Exporten fiel erstmals unter 50 Prozent

Der Anteil des Dollars an den russischen Exportabrechnungen ging im vierten Quartal 2020 auf 48,3 Prozent zurück, wie aus den Daten auf der Website der russischen Zentralbank hervorgeht. Laut Bloomberg war dieser Wert zuvor noch nie unter 50 Prozent gefallen. Dass sei das Ergebnis der langfristigen Kampagne des Kremls, die Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten zu verringern. Der Rückgang der Verwendung des Dollars ist von der Zunahme des Anteils des Euro an den Abrechnungen begleitet.

Im vierten Quartal stieg der Anteil des Euro an den Transaktionen um 11,7 Prozentpunkte auf 36,1 Prozent. Ende 2020 sank der Anteil des Dollars an den Abrechnungen für russische Exporte auf 55,8 Prozent, der Anteil des Rubels auf 14,7 Prozent und der Anteil der anderen Währungen auf 2,1 Prozent. Der Anteil des Euro stieg auf 27,4 Prozent. Vor einem Jahr (im vierten Quartal 2019) war die Situation anders: Auf Transaktionen in Dollar entfielen 61 Prozent und in Euro auf 18 Prozent.

Die Dynamik in Russlands Versuch, sich beim Export vom Dollar zu lösen, nimmt zusätzlich Fahrt auf, da mehr als drei Viertel des gesamten Handels zwischen Russland und China im vierten Quartal 2020 in Euro abgewickelt werden.

Seitdem Russland 2014 mit der Reduzierung des Dollars begonnen hat, brach der Anteil des Dollars um mehr als das Eineinhalbfache ein, und der Anteil des Euro vervierfachte sich. Das Programm von 2018 zur Dedollarisierung der russischen Wirtschaft beruht auf der Grundlage eines Plans von VTB-Chef Andrei Kostin.

Der Anteil des Dollars sinkt nicht nur bei den russischen Exporten, sondern auch in der Währungsstruktur des Nationalen Wohlfahrtsfonds. Die Anteile des US-Dollars und des Euro wurden von 45 auf 35 Prozent reduziert.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow hatte in der Vergangenheit mehrfach dazu aufgefordert, die Verwendung des Dollars bei Abrechnungen mit ausländischen Partnern schrittweise aufzugeben und auf Abrechnungen in nationalen oder alternativen Währungen umzustellen. Ihm zufolge ist Russland „bereits aktiv dabei, es zu tun“.

[hrsg/russland.NEWS]

Kommentare