AidData: Russland erwies sich als Chinas größter „versteckter“ Kreditnehmer

AidData: Russland erwies sich als Chinas größter „versteckter“ Kreditnehmer

Russland war zwischen den Jahren 2000 und 2017 mit 125 Milliarden US-Dollar der größte Empfänger von „versteckten“ Krediten aus China. Die Darlehen wurden hauptsächlich von staatlichen Öl- und Gasunternehmen zu marktnahen Konditionen und gegen zukünftige Öl- und Gaslieferungen aufgenommen. Dies geht aus einem Bericht des amerikanischen US-Forschungslabors AidData über Chinas Programm zur Finanzierung von Auslandsprojekten hervor.

Die Gesamtsumme der „versteckten“ Schulden der Länder gegenüber China belief sich in den letzten 17 Jahren auf 385 Milliarden Dollar. In dem Bericht werden die Kredite als versteckte Kredite bezeichnet, da die meisten von ihnen von den internationalen Rating-Agenturen nicht erfasst werden. AidData-Chef Brad Parks sagte, dass „die Regierungen selbst heute nicht genau wissen, wie viel sie China schulden“.

Weltweit schulden 40 Entwicklungsländer China bereits mehr als 10 Prozent ihres BIP. Alle Darlehen werden in dem Bericht in zwei Kategorien unterteilt: offizielle Entwicklungshilfe (ODA) und andere Finanzierungsprogramme (OOF). Das sind „nicht-konzessionären und halb-konzessionären“ Darlehen, die darauf abzielen, die die verstärkte Zusammenarbeit des jeweiligen Landes mit China im Rahmen militärisch oder kommerziell vorteilhafte Projekte zu demonstrieren.

Russische Kredite in der Höhe von etwa 125 Milliarden Dollar fallen in die Kategorie OOF.

Russland erhielt insgesamt 107 Darlehen und Exportkredite zwischen 2000 und 2017 von Chinas staatseigenen Banken und Geschäftsbanken – zumeist in Form von Darlehen, die durch künftige Ölexporterlöse besichert sind. Fast die Hälfte davon bekam Rosneft, es folgen Transneft und Gazprom.

Nach Russland folgen auf dieser Liste Venezuela (85,5 Milliarden Dollar), Angola (40,66 Milliarden Dollar), Brasilien und Kasachstan (je 39 Milliarden Dollar).

[hrsg/russland.NEWS]

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