80 Prozent der russischen Städte verlieren Einwohner

80 Prozent der russischen Städte verlieren Einwohner

Etwa 80 Prozent der Städte in Russland verlieren Einwohner, berichtete Russlands großer Wohnungs- und Stadtentwickler Dom.RF auf einer Konferenz mit Vertretern von mehr als 300 Technologieunternehmen. Dabei wächst die Einwohnerzahl vor allem in Moskau, Sankt Petersburg und den Republiken des Kaukasus.

„Es hat sich eine Situation entwickelt, in der sich die Bevölkerung weiterhin auf wenige Wachstumszentren konzentriert. 20 Prozent der größten Städte treiben die Wirtschaft an. Formal leben 80 Prozent der Bevölkerung in Städten, in Ballungsräumen sind es sogar über 90 Prozent. Aber die meisten Städte sind nicht profitabel“, erklärte ein Firmenvertreter.

Laut Daten von Dom.RF leben 74,4 Millionen Menschen im Einflussbereich von Ballungszentren, Kleinstädten und ländlichen Gebieten. Der Großteil der Bevölkerung wird sich in die Ballungsräume bewegen, die sich mit der Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur ausdehnen werden. „Der Faktor der 1,5- bis 2-stündigen Erreichbarkeit einer Großstadt wird bestehen bleiben. Die Entwicklung des Verkehrswesens wird jedoch diese Grenzen verschieben. Ein Haus in ländlicher Umgebung, de facto in der Stadt, ist der Trend, der uns erwarten wird“, fügte er hinzu.

Laut einer Studie der Russischen Akademie der Nationalen Wirtschaft und Public Administration (RANHIGS) könnten in Russland fast 130 Kleinstädte mit insgesamt 3,4 Millionen Einwohnern verschwinden. Innerhalb von zehn Jahren ist die Einwohnerzahl in diesen Städten um 314.000 gesunken. Die größten Schwierigkeiten haben die nördlichen Zentren der Kohle-, Metallurgie- und Holzindustrie sowie die Städte in Randlagen. Für 106 dieser Siedlungen werden bereits Masterpläne für die Umsetzung von Investitionsprojekten zur Entwicklung der Infrastruktur vorbereitet. In diesem Jahr wurden hierfür 4 Milliarden Rubel (derzeit 42 Millionen Euro) bereitgestellt.

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