Zahl russischer Bankkonten im Ausland steigtSymbolbild

Zahl russischer Bankkonten im Ausland steigt

Ende 2023 hatten russische Bürgerinnen und Bürger 1,825 Millionen Konten im Ausland. Dies geht aus Daten des Föderalen Steuerdienstes Russlands (FTS) hervor. Informationen über 539.100 Russen mit Bankkonten im Ausland wurden dank des automatischen Austauschs von Steuerinformationen bekannt. Seit Beginn des Krieges ist der Austausch solcher Informationen mit dem Ausland schwierig geworden.

Der FTS veröffentlicht nicht regelmäßig Daten über Auslandskonten von Russen. Nach Angaben der Zeitung RBK hat der FTS zuletzt Anfang 2021 Daten über Auslandskonten von Russen veröffentlicht. Damals hatten laut FTS 400.000 Russen 700.000 Konten im Ausland.

In der Präsentation des FTS vom Frühjahr 2024 heißt es, dass die Zahl der Auslandskonten von Russen um das 2,6-fache oder 164 Prozent und die Zahl der Kontoinhaber um 70 Prozent gestiegen sei. Es wird nicht angegeben, mit welchem Jahr verglichen wird. Offenbar wird das Vorjahr zum Vergleich herangezogen.

Russland hat mit 84 Staaten Doppelbesteuerungsabkommen unterzeichnet. Im August 2023 unterzeichnete Putin ein Dekret zur Aussetzung von Doppelbesteuerungsabkommen mit „unfreundlichen“ Ländern.  Wie aus dem Text des Dekrets hervorgeht, bleibt diese Maßnahme bis zur Aufhebung der Sanktionen in Kraft. Unter „unfreundlichen“ Staaten werden im heutigen Russland Länder verstanden, „die besonderen Maßnahmen unterliegen, die als Reaktion auf unfreundliche Handlungen dieser Länder ergriffen werden“. Auf der Liste der „unfreundlichen Staaten“, die von der russischen Regierung gebilligt und ständig ergänzt wird, stehen unter anderem alle EU-Länder, Großbritannien, Australien, die USA, Japan und Kanada.

Mit dem Dekret wurden Abkommen mit 38 „unfreundlichen“ Staaten teilweise ausgesetzt, darunter mit den USA, Zypern, Großbritannien, Kanada, der Tschechischen Republik, Polen, Südkorea und Japan. Insgesamt stehen 49 Staaten auf der Liste der „unfreundlichen“ Staaten. Mit einigen von ihnen wurden die Doppelbesteuerungsabkommen gänzlich gekündigt, zum Beispiel mit der Ukraine und den Niederlanden. Einige Länder kündigen sogar die Steuerabkommen mit Russland. So hat Dänemark im Juni 2023 Moskau offiziell die Kündigung des Abkommens zwischen der russischen Regierung der und der Regierung des Königreichs Dänemark zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen mitgeteilt.

[hrsg/russland.NEWS]

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