Das russische Markt- und Meinungsforschungsunternehmen WZIOM hat Daten aus einer Umfrage über die Einstellung zur Arbeitsmigration vorgelegt. Der Umfrage zufolge halten 28 Prozent der Russen Arbeitsmigranten für einen positiven Faktor bei der Entwicklung der Wirtschaft.
41 Prozent der Russen antworteten, dass Migranten einen negativen Einfluss auf die Wirtschaft haben; 24 Prozent gaben an, dass sie die Wirtschaft sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Jeder Zehnte (10 Prozent) findet es schwierig, den Migrationsfaktor in Bezug auf seine Auswirkungen auf die Wirtschaftslage einzuschätzen.
Während 44 Prozent der Befragten glauben, dass Migranten den Einheimischen Arbeitsplätze wegnehmen, ist mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Meinung, dass dies nicht der Fall ist, und 16 Prozent sind sich sicher, dass Migranten sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Beschäftigung in Russland haben können.
Mehr als die Hälfte der Russen (56 Prozent) stimmt zu, dass ausländische Arbeitsmigranten den Mangel an Arbeitskräften in gering qualifizierten und schlecht bezahlten Jobs ausgleichen. Gleichzeitig stimmen 49 Prozent der Einschätzung zu, dass die Löhne der Einheimischen steigen würden, wenn es keine Migranten auf dem Arbeitsmarkt gäbe.
Im Oktober hatte das russische Arbeitsministerium vorgeschlagen, eine Quote für ausländische Arbeitskräfte, die im Jahr 2022 nach Russland kommen, in der Größenordnung von 124.000 Personen festzulegen. Am 1. Oktober hat Russland das Moratorium für die Abschiebung illegaler Migranten, das im Frühjahr 2020 aufgrund der Coronavirus-Pandemie eingeführt wurde, formell aufgehoben. Dann wurde bekannt, dass die Ausnahmen bis zum 30. Dezember 2021 verlängert wurde, allerdings nicht für alle illegalen Einwanderer, sondern für diejenigen, die sich zumindest im Migrationsregister eingetragen haben.
Gestern hatte das russische Innenministerium bekannt gegeben, dass derzeit fast 5,5 Millionen Bürger anderer GUS-Staaten in Russland leben. Davon haben fast 820.000 keine rechtliche Grundlage für den Aufenthalt.
An der am 10. November durchgeführten Telefonumfrage nahmen insgesamt 1.600 Russen ab 18 Jahren teil.
[hrsg/russland.NEWS]
Kommentare