Wohlstand der Russen im Jahr 2020 auf dem Niveau der frühen 2010er Jahre

Die Rechnungskammer der Russischen Föderation schätzt, dass der Wohlstand der russischen Bevölkerung im Jahr 2020 auf dem Niveau der 2010er Jahre liegen wird und sich nicht auf das Vorkrisenniveau von 2014 erholt haben wird. Das Amt stellte fest, dass die Sozialleistungen und nicht die Verbesserung des Lebensstandards dazu beigetragen haben, einen Anstieg der Armut im Land zu verhindern. Die Rechnungskammer schätzt den Anteil der Sozialleistungen an der Einkommensstruktur der Russen im Jahr 2020 auf 20,8 Prozent.

Im Bericht der Rechnungskammer über die Erfüllung des föderalen Haushaltsplans heißt es: „Im Jahr 2020 liegt der Wohlstand der Bevölkerung ungefähr auf dem Niveau der Jahre 2010/2011. Aufgrund der schwachen Einkommensdynamik nach der Krise 2014 bis 2016 konnten die Einkommen nicht zu den Werten von vor der Krise zurückkehren und das Jahr 2020 hat die Situation nur verschlimmert“.

Die Armutsquote sank im Jahr 2020 um 0,2 Prozentpunkte auf 12,1 Prozent, was jedoch „hauptsächlich auf umfangreiche Sozialleistungen und nicht auf Verbesserungen des Lebensstandards zurückzuführen ist“, so die Rechnungskammer. Dem Bericht zufolge stieg sowohl der Anteil der Sozialleistungen als auch der Anteil der Arbeitsentgelte an der Einkommensstruktur (58,5 Prozent). Die Anteile der Unternehmenseinkommen, der Vermögenseinkommen und der sonstigen Bareinkommen sind auf die Tiefststände von 5,2 Prozent, 4,1 Prozent bzw. 11,1 Prozent gefallen.

Seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie im Jahr 2020 wurden mehrere Einmalzahlungen geleistet (für Kinder unter drei und bis zu acht Jahren, eine Zahlung an Arbeitgeber in den betroffenen Wirtschaftszweigen für die Erhaltung ihrer Arbeitsplätze) sowie neue monatliche Zahlungen und Änderungen der Bedingungen für bestehende Zahlungen eingeführt. Die letzte neue Zahlung, die bereits im Jahr 2021 erfolgte, war eine einmalige Zahlung von 10.000 Rubel an Rentner und 15.000 Rubel an Angehörige der Streit- und Sicherheitskräfte. Ende September erklärte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow, dass Zahlungen an Personen in anderen Kategorien noch nicht geplant seien.

[hrsg/russland.NEWS]