Es wird angenommen, dass die russische Wirtschaft nicht viel Einbußen durch die langen Wochenenden haben wird, und die dadurch anfallenden Verluste in den kommenden Monaten kompensiert werden können, berichtete RIA Novosti.
Die Befürworter dieser Sichtweise argumentieren, dass dies die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen und die Gesamtzahl der Arbeitstage in diesem Jahr 247 beträgt.
Iwan Andriewsky, Vorstandsvorsitzender des Maschinenbauunternehmens 2K, ist mit solchen Schlussfolgerungen nicht einverstanden. „Am Wochenende leidet die Tourismusindustrie nicht, weil der Tourismus in diesen Tagen zunimmt, die Gastronomie leidet nicht, und alles rund um den Handel ist in Ordnung. Aber der Industrie schreibt natürlich rote Zahlen, und genau ein 360stel des BIP geht an diesem Tag verloren. Mehr als einmal wurde gesagt, dass die Anzahl der Feiertage um ungefähr die Hälfte reduziert werden sollte. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Zahl der Urlaubstage um nicht weniger als die Hälfte und vielleicht sogar noch mehr reduziert werden sollte. Es ist notwendig, die verkürzten Tage vor den Ferien abzuschaffen, wenn die Arbeit um fünf oder vier Uhr nachmittags eingestellt wird. Ich halte das für kontraproduktiv, vor allem in einer Zeit, in der es umfassende Sanktionen gegen Russland gibt. Wir brauchen ein bisschen mehr Arbeitszeit. Wenn wir die Anzahl der Feiertage um etwa 10 bis 12 Tage reduzieren, sind es fast zwei Arbeitswochen, was dem Land guttun würde.“
Maxim Tischchenko, Geschäftsführer der VSK-Gruppe, sagt, die russische Wirtschaft werde die Ausfalltage nicht sofort auf einmal ausgleichen können. „Es erscheinen unterschiedliche Daten. Die Zahlen reichen bis zu einem Prozent des BIP, was wir aufgrund der langen Maifeiertage verlieren werden. Zusätzlich muss man einräumen, dass Menschen, die aus den Maiferien kommen, nicht produktiv arbeiten, das heißt, man kann nicht sagen, dass die Arbeitseffizienz 100 Prozent betragen wird. Wer aus einem Urlaub kommt, braucht noch einige Tage, um in einen stabilen Arbeitsrhythmus zu kommen. Natürlich wird man die Lücke aus dem Mai ausgleichen können, aber das wird nicht im Folgemonat passieren, denn da beginnt die Zeit der Sommerferien, sondern erst im Spätherbst und im Beginn des Winters.
Nach Prognosen der Zentralbank wird das russische BIP in diesem Jahr um rund 1,5 Prozent wachsen.
[hub/russland.NEWS]
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