Die russische Regierung hat vorgeschlagen, die Verbrauchsteuer auf Wein ab dem neuen Jahr zu erhöhen. Für stille Weine auf 18 bis 31 Rubel pro Liter und für Schaumweine auf 36 bis 40 Rubel, folgt aus dem von der Zeitung Wedomosti überprüften Entwurf zur Änderung des Steuergesetzes. Der Sprecher des Premierministers, Oleg Osipow, bestätigte, dass die Regierung den Änderungen zugestimmt habe und sie in naher Zukunft der Staatsduma vorlegen werde.
Die Höhe der Steuersätze basiert „auf der Grundlage der Notwendigkeit, die Verbrauchsteuersätze für verschiedene Alkohole mit einem vergleichbaren Alkoholgehalt entsprechend dem Grad ihrer Schädlichkeit anzupassen“, erklärte ein Vertreter des Finanzministeriums.
Weinhändler und Weinbergbesitzer lehnen diese Preiserhöhung ab. Sie fürchten einen Anstieg der Einzelhandelspreise und eine Verschlechterung der Konsumstruktur. Die Nachfrage nach preisgünstigen russischen und importierten Produkten werde sinken, und der Verbraucher wird wieder vermehrt stärkere und schädlichere Getränke kaufen. Zusätzlich werde die Erhöhung der Verbrauchsteuer erneut zu einer Zunahme von gefälschten Waren führen.
Winzer, die Wein aus russischen Trauben produzieren, erhalten einen Steuerabzug, und Importeure und diejenigen, die importierte Weinmaterialien verwenden, zahlen die Verbrauchssteuer zum vollen Satz. Die russische Produktion stiller Weine hatte sich 2018 um 4,9 Prozent verringert und die der Schaumweine um 2,6 Prozent – bei einem Anstieg der Importe. Die russische Regierung hofft mit der Steueranhebung die Situation für inländische Winzer und deren Weinerzeugnisse zu verbessern fördern und die Importe zu verringern.
Im vergangenen Jahr importierte Russland 11,6 Millionen Hektoliter Weinerzeugnisse, die Hauptlieferanten sind Spanien, die Ukraine, Usbekistan und Uruguay.
Laut dem Gesundheitsministerium ist der Alkoholkonsum in Russland in den letzten 8 Jahren um fast das Zweifache gesunken: von 18 auf 9,3 Liter reinen Alkohol pro Kopf. Dies liegt hauptsächlich daran, dass der Konsum von starken Getränken schneller abnimmt.
[hub/russland.NEWS]
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