Warum russische Unternehmer ihre Geschäfte schließen

Warum russische Unternehmer ihre Geschäfte schließen

Der Hauptgrund, warum Unternehmer in Russland ihr Geschäft schließen, ist der fehlende Gewinn. Schwierigkeiten mit Bankkrediten, Steuern und administrativen Hemmnissen führen nur selten zur Auflösung der Geschäftstätigkeit. Zu diesem Ergebnis kommen die Analysten der Graduate School of Management der Staatlichen Universität St. Petersburg im Rahmen der Erstellung des nationalen Berichts über die Globale Überwachung des Unternehmertums (GEM). Ein solcher Bericht wird in den meisten Ländern der Welt jährlich erstellt, in Russland von Forschungsgruppen der Staatlichen Universität St. Petersburg.

Nach Angaben der Forschungsgruppe überstieg die Zahl der Unternehmensgründungen im vergangenen Jahr die Zahl der geschlossenen Unternehmen um 88 Prozent. Für Analysten ist dies ein positives Zeichen, ein Indikator dafür, dass der Unternehmenssektor des Landes expandiert.

Befragt wurden diejenigen, die ihre Betriebe geschlossen haben. 75 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr eigenes Geschäft ihnen keinen Gewinn mehr bringt. Unter den am Projekt beteiligten Ländern Europas, Amerikas und Asiens ist dies der höchste Wert.

An zweiter Stelle steht der fehlende Zugang zu Krediten. Aus diesem Grund schlossen 7,4 Prozent der Befragten ihre Unternehmen, wobei das Forschungsteam feststellte, dass diese Zahl in den Vorjahren deutlich höher lag. Administrative Barrieren und Steuerbelastung zwangen 4 Prozent der Unternehmer zur Schließung.

Erwähnenswert ist, dass 5,1 Prozent der Befragten aus Russland in naher Zukunft planen, ein neues Geschäft zu eröffnen. Die Autoren der Studie stellen fest, dass dies ein recht niedriger Wert ist, der Durchschnittswert liegt bei 8 Prozent. „Unter den am Projekt beteiligten Ländern nahm 2018 Russland den vorletzten Platz ein und teilte ihn mit Bulgarien“, heißt es in dem Dokument.

Nur 27,4 Prozent gaben an, dass ihre Fähigkeiten und Kenntnisse ausreichen, um ein Unternehmen zu führen. Dies entspricht dem Durchschnittswert. In China sind 24,1 Prozent der Befragten von ihren Geschäftskompetenzen überzeugt, während in Japan nur 10 Prozent der Befragten an ihrem Wissen zweifeln.

Das GEM-Projekt ist die weltweit größte Studie zu unternehmerischen Tätigkeiten. 2018 nahmen rund 200.000 Menschen aus 53 Ländern an der Umfrage teil. In Russland wurden in der repräsentativen Umfrage 2.000 Vertreter der erwachsenen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter befragt.

[hub/russland.NEWS]

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