Vorinstallation russischer Software auf Smartphones und Fernseher erneut verschoben

Vorinstallation russischer Software auf Smartphones und Fernseher erneut verschoben

Der Beginn der obligatorischen Vorinstallation russischer Software auf Computern, Smartphones und Fernsehgeräten kann nach Angaben des russischen Ministeriums für Massenmedien (Mintsifry) um weitere drei Monate verschoben werden. Andernfalls könnte es zu einem Mangel an Geräten auf dem Markt kommen, warnen die Hersteller.

Die obligatorische Vorinstallation russischer Software auf Gadgets in Russland kann auf den 1. April 2021 um drei Monate verschoben werden, geht aus einer Erklärung des stellvertretenden Ministers für digitale Entwicklung, Kommunikation und Massenmedien Maxim Parschin hervor. Ihm zufolge haben die Abgeordneten der Staatsduma einen Gesetzentwurf dafür vorbereitet, und das Ministerium erwartet, dass das Dokument in naher Zukunft verabschiedet wird.

Das Ende letzten Jahres von Wladimir Putin unterzeichnete Gesetz sollte am 1. Juli 2020 in Kraft treten, aber nach Beginn der Pandemie verschob die Staatsduma das Inkrafttreten des Gesetzes auf den 1. Januar 2021. Am Montag wies die Regierung das Ministerium an, bis zum 15. Dezember eine Liste von Anwendungen zu erstellen, die Hersteller, Lieferanten oder Verkäufer von Geräten auf Smartphones, Tablets, Computern und Fernsehern mit Smart TV installieren müssen.

Da die Liste erst bis am 15. Dezember vorliegen muss, haben die Unternehmen nur zwei Wochen Zeit, um die Vorinstallation durchzuführen, bevor das Gesetz in Kraft tritt, warnte ein Vertreter des Fachverbandes RATEK, der Apple, Samsung, Google, LG und andere vereint. Ihm zufolge sieht es nach einer „Respektlosigkeit gegenüber der Hightech-Industrie“ aus, denn ohne eine ausführliche Vorbereitungszeit ist eine solche Vorinstallation nicht möglich.

„Diese Zeit wird benötigt, um alle Verträge mit Lieferanten zu kündigen oder neu zu unterzeichnen, Tests, Produktion und Import durchzuführen. Da Russland nach dem 1. Januar den Verkauf von im Jahr 2021 produzierten Geräten ohne vorinstallierte russische Anwendungen verbieten wird und nur alte Geräte verkauft werden können, wird es unmöglich sein, neue Produkte zu kaufen, und die alten Bestände werden schnell erschöpft sein. Daher könnte es einen Mangel im Angebot geben“, so der Vertreter von RATEK.

[hrsg/russland.NEWS]

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