Verluste durch Gegensanktionen

Verluste durch Gegensanktionen

Experten schätzten Verbraucherverluste aufgrund des russischen Lebensmittelembargos auf 445 Milliarden Rubel pro Jahr, teilte die Nachrichtenagentur TASS mit.
Das ergab eine gemeinsame Studie von Analysten der Russische Akademie für Volkswirtschaft und Öffentlichen Dienst beim Präsidenten der Russischen Föderation (RANEPA) und der New Economic School (NES).

„Mit Ausnahme von Geflügel, Schweinefleisch und Tomaten haben die Verbraucher bei allen in Betracht gezogenen Warengruppen 520 Milliarden Rubel pro Jahr verloren (im Vergleich zu den Preisen von 2013). In drei Warengruppen (Geflügel, Schweinefleisch, Tomaten) sanken die Preise bei einem signifikanten Anstieg des Verbrauchs. Das entsprach dem Verbrauchervorteil von 75 Milliarden Rubel pro Jahr, so dass das negative Ergebnis der Gegensanktionen für den Verbraucher insgesamt 445 Milliarden Rubel pro Jahr oder etwa 3.000 Rubel pro Person und Jahr betrug“, heißt es in dem Dokument.

Experten zufolge wurden die Verbraucherverluste weitgehend zugunsten der russischen Hersteller umverteilt – 374 Milliarden oder 2.500 Rubel pro Jahr und Person. Weitere 56 Milliarden Rubel pro Jahr (oder 390 Rubel pro Person) kompensieren die steigende Ineffizienz der russischen Wirtschaft, und 16 Milliarden Rubel (110 Rubel pro Person) – das Äquivalent der Umverteilung zugunsten ausländischer Hersteller, deren Waren jetzt auf dem russischen Markt zu einem höheren Preis verkauft werden als vor den Sanktionen.

Analysten stellten außerdem fest, dass nach der Einführung der Gegensanktionen in Russland in drei Produktkategorien – Geflügel, Schweinefleisch, Tomaten – eine erfolgreiche Importsubstitution beobachtet wurde, während die Importsubstitution in anderen Produktsegmenten gar nicht stattgefunden hat.

Im Juli 2014 verhängten die Europäische Union und die USA im Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine Sanktionen gegen Russland und erweiterten diese wiederholt. Russland hat am 7. August 2014 ein Paket von Gegenmaßnamen gegen die Europäische Union, die USA, Australien, Kanada und Norwegen verabschiedet. Die sogenannten Gegensanktionen stellten ein einjähriges Einfuhrverbot für Obst, Gemüse, Milch- und Fleischprodukte aus diesen Ländern in die Russische Föderation dar. Das Lebensmittelembargo wurde später verlängert und ist derzeit in Kraft.

[hrsg/ russland.NEWS]

Kommentare