Russland fehlen rund 170.000 IT-Spezialisten

Russland fehlen rund 170.000 IT-Spezialisten

Der stellvertretende Innenminister Igor Subow erklärte, dass es aufgrund der Sanktionen zu einer großen Abwanderung von IT-Spezialisten aus Russland gekommen sei. Ihm zufolge liegt der Bedarf an Fachkräften in der Branche bei etwa 170.000 Personen, bei einer Gesamtbeschäftigung von 1 Million Menschen in der Branche.

Laut dem stellvertretenden Innenminister liegt der Bedarf an IT-Fachkräften bei rund 170.000 Personen, während gleichzeitig eine erhebliche Abwanderung zu verzeichnen ist. „Die Industrie beschäftigt 1 Million Menschen“, sagte Igor Subow auf einer Sitzung des Ausschusses für Sozialpolitik des Föderationsrates. Wie viele Fachkräfte tatsächlich kommen werden, hängt von der Attraktivität der Maßnahmen ab, so der stellvertretende Innenminister. Es wird angenommen, dass das durchschnittliche Gehalt der IT-Spezialisten 140.000 Rubel (derzeit etwa 2.500 Euro) betragen wird, berichtet RIA Novosti.

Inzwischen ergreifen die russischen Behörden Maßnahmen zur Unterstützung der IT-Industrie. Unter anderem hat die Regierung IT-Unternehmen für drei Jahre von der Steuer befreit, ihren Mitarbeitern eine Schonfrist bei der Armee gewährt und eine Vorzugshypothek von 5 Prozent für sie eingeführt.

Am 15. Juni hatte die russische Staatsduma ein Gesetz zur Erlangung einer Aufenthaltsgenehmigung für ausländische IT-Spezialisten und ihre Familienangehörigen in einem vereinfachten Verfahren verabschiedet – ohne befristete Aufenthaltsgenehmigung. Ein solches Recht wird ausländischen Staatsangehörigen mit besonderen Kompetenzen oder Qualifikationen gewährt.

Wie stark die russische Wirtschaft unter der Abwanderung leiden wird, ist unklar. Solange die Spezialisten für russische Unternehmen im Ausland arbeiten, sind viele der hochqualifizierten Fachkräfte für die russische Wirtschaft nicht ganz verloren.

Allerdings versuchen viele Staaten, russische IT-Experten dauerhaft an sich zu binden. Usbekistan hat ein Ansiedlungsprogramm für russische Internetfirmen aufgelegt. Armenien lockt mit wenig Bürokratie, die Anmeldung einer Firma soll nur 15 Minuten dauern. In Israel, wo die Sicherheitsüberprüfungen und die Erteilung der Arbeitserlaubnis normalerweise mehrere Wochen dauert, sollen es jetzt nur noch wenige Tage sein. Deutschland hat eine interministerielle Arbeitsgruppe eingerichtet, um russische Fachkräfte – auch außerhalb der IT-Branche – anzuwerben.

[hrsg/russland.NEWS]

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