Von Januar bis September 2023 wurden in Russland gut 5 Millionen Gebrauchtautos verkauft. Das sind 27 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, berichtet das Internetportal autonews.ru. Allein im vergangenen September wurden 17 Prozent mehr Autos auf dem Gebrauchtwagenmarkt verkauft als im Vorjahr. Gleichzeitig wurden nur 670.000 neue Autos verkauft.
Die Zeitung Rosskijskaja Gazeta schreibt unter Berufung auf ein Interview mit einem Automarktexperten aus Krasnodar, dass es einfach „keine normalen Autos mehr auf dem Sekundärmarkt gibt“. Der Grund dafür ist, dass Russen praktisch keine gebrauchten Autos mehr verkaufen. Daraus ergibt sich eine Knappheit auf dem Markt. Gute Fahrzeuge werden nicht einmal im Internet angeboten. Jetzt sind die Russen sogar bereit, alte Kfz zu kaufen, die neu lackiert wurden. Laut Daten des Marketplace Avito Auto war das am meisten nachgefragte Auto des Massensegments auf dem Sekundärmarkt zwischen April und September 2023 der Ford Focus. Lada blieb auch im September der Marktführer bei den Gebrauchtwagenverkäufen. Die Verkäufe stiegen um 18 Prozent, von 122.309 auf 144.389 Autos. An zweiter Stelle lag die Marke Toyota mit 62.672 verkauften Gebrauchtwagen, 13 Prozent mehr als im September 2022. Den dritten Platz belegte Kia mit 34.266 verkauften Autos, 14 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im Januar dieses Jahres gab die Zeitung Kommersant eine Prognose darüber ab, was den Automarkt im Jahr 2023 erwarten wird. Da beliebte Autohersteller verlassen Russland nach und nach, deswegen müssen russische Autofahrer auf den Sekundärmarkt gehen. Noch im Frühjahr 2022 gab es eine große Auswahl an „frischen“ Autos, die nicht älter als drei Jahre waren. Doch die Ende September vorigen Jahre angekündigte „Teilmobilmachung“ hat die Situation grundlegend verändert – die Nachfrage nach solchen Autos begann stark zu sinken, während das Angebot zunahm. Dies führte jedoch nicht zu einer Senkung der Preise, da es keine liquiden Angebote gab. So liegt der Durchschnittspreis für ein dreijähriges Privatfahrzeug bei 2.700 000 Rubel (beim aktuellen Wechselkurs sind das ca. 29.000 Euro).
Experten zufolge ist der Bestand an europäischen Marken in den Lagern fast erschöpft. Darüber hinaus werden nicht genug Autos durch Parallelimporte eingeführt.
[hrsg/russland.NEWS]
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