RBK: Russlands Nettoverschuldung erstmals seit 2014 wieder unter Null gesunken

RBK: Russlands Nettoverschuldung erstmals seit 2014 wieder unter Null gesunken

Zum ersten Mal seit 2014 ist die Nettoverschuldung Russlands in den Negativbereich gefallen, wie die Zeitung RBK auf der Grundlage von Daten des Finanzministeriums und der Zentralbank berechnete. Das heißt, sie ist kleiner geworden als die liquiden Mittel aller erweiterten Regierungseinrichtungen – der Bundesbehörden, Regionen und außerbudgetären Staatsfonds.

Das Volumen der öffentlichen Verschuldung belief sich zum 1. August auf 16,2 Billionen Rubel oder etwa 15 Prozent des für 2019 prognostizierten BIP. Die liquiden Mittel des Staates – Einlagen auf Konten bei der Zentralbank und Banken in Rubel und Fremdwährungen – beliefen sich zum gleichen Zeitpunkt auf 17,6 Billionen Rubel oder 16,2 Prozent des prognostizierten BIP. Das erweiterte Nettovermögen des Staates – Einlagen abzüglich Schulden – machte 1,25 Prozent des prognostizierten BIP aus.

Die US-amerikanische Ratingagentur Fitch Ratings schätzte ebenso die Nettoverschuldung aller russischer Regierungsstellen, so die Zeitung. Laut Fitch sank die Staatsverschuldung im Jahr 2018 auf 14,6 Prozent des BIP, während die russischen Staatsvermögen auf 13,4 Prozent des BIP stiegen.

RBK hatte bereits darauf hingewiesen, dass das Volumen an Bargeldern und Einlagen in der öffentlichen Verwaltung im Jahr 2018 um einen Rekord von 3,87 Billionen Rubel oder 56 Milliarden Dollar gestiegen ist. In diesem Jahr setzte sich das Wachstum der staatlichen Reserven fort.

Die Zentralbank hingegen senkte ihre Prognose für die Wachstumsrate der russischen Wirtschaft im Jahr 2019 von 1,0 bis 1,5 Prozent auf 0,8 bis 1,3 Prozent. Diese Entscheidung wurde unter Berücksichtigung der seit Jahresbeginn beobachteten konjunkturellen Schwäche getroffen. Die Regulierungsbehörde revidierte auch die BIP-Wachstumsrate für die nächsten zwei Jahre aufgrund der erwarteten Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums – auf 1,5 bis 2 Prozent im Jahr 2020 und 1,5 bis 2,5 Prozent im Jahr 2021. Erst 2022 werden wir vielleicht unser festgelegtes Ziel von 3 Prozent erreichen, so die Zentralbank.

Die Prognose des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung ist optimistischer: Russland wird bereits 2021 ein Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent erreichen können.

[hrsg/russland.NEWS]

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