Peskow: Wenn Europa sich weigert, Gas in Rubel zu zahlen, droht Lieferstopp

Peskow: Wenn Europa sich weigert, Gas in Rubel zu zahlen, droht Lieferstopp

Präsidentensprecher Dmitri Peskow erklärte, wenn sich die europäischen Länder weigerten, russisches Gas in Rubel zu bezahlen, werde der Treibstoff definitiv nicht kostenlos geliefert werden. Er räumte auch ein, dass Russland beginnen würde, Öl an Südostasien zu verkaufen, wenn Europa sich weigern sollte, russische Rohstoffe zu kaufen.

Russland wisse noch nicht, welche Maßnahmen es ergreifen werde, wenn Europa sich weigere, das Gas in Rubel zu bezahlen, so Peskow. Allerdings werde Russland in diesem Fall definitiv kein kostenloses Gas an die EU liefern, sagte er. „Die Tatsache, dass wir kein Gas zum Nulltarif liefern werden, ist unzweideutig. Das kann man mit absoluter Sicherheit sagen“, sagte er auf einer Pressekonferenz.

Peskow sagte auch, dass die „ausfallenden Gebote für Öl“ von europäischen Käufern durch den Verkauf dieses Rohstoffs nach Südostasien kompensiert werden würden. Er betonte, dass Europa nicht der einzige Markt für Öl sei.

Die italienische Energiekonzern Eni hat bereits angekündigt, er werde nicht in der Lage sein, russisches Gas in Rubel zu bezahlen, da das Unternehmen nicht über diese Währung verfügt, wie Eni-Chef Claudio Descalzi auf dem Global Energy Forum in den Vereinigten Arabischen Emiraten erklärte. Eni hat bereits seinen Rückzug aus dem gemeinsamen Projekt Blue Stream mit Russland und seine „unbedeutende Präsenz“ in Russland angekündigt.

„Wir haben keine Vermögenswerte in Russland, wir haben dort keine Projekte. Aber wir kaufen russisches Gas. Sie haben uns gebeten, dafür in Rubel zu bezahlen. Wir können das nicht tun, weil wir keine Rubel haben. Und es ist nicht im Vertrag festgelegt, der Zahlungen in Euro vorsieht. Sie können sie nicht einseitig ändern. Es muss eine Vereinbarung für eine solche Änderung geben“, sagte Tass zufolge Descalzi.

Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Regierung, die Zentralbank und Gazprom angewiesen, Gasabrechnungen mit „unfreundlichen Ländern“ bis zum 31. März zu übertragen. Ein solcher Beschluss wurde nach einer Regierungssitzung am 23. März gefasst. Europa erklärte, es sehe keine Möglichkeit, Gas in Rubel zu bezahlen.

[hrsg/russland.NEWS]

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